Zu wenige Fussballplätze

Mehr Plätze für den Nachwuchs: YB plant Sportcampus

23.04.2024, 19:00 Uhr
· Online seit 23.04.2024, 10:58 Uhr
Das Problem ist seit Jahren bekannt: In Bern und der Agglomeration hat es zu wenig Fussballplätze – nicht nur für die Profis, sondern auch für den Nachwuchs und die Frauen. Ein neuer Fussballcampus zwischen Ostermundigen und Bolligen soll jetzt helfen. Neben einem kleinen Fussballstadion könnten Turnhallen und acht weitere Fussballplätze entstehen.
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Die Pressekonferenz im Mediencenter des Stadions Wankdorf war prominent besetzt. Neben YB-Chefstratege Christoph Spycher sassen unter anderem Regierungsrat Christoph Neuhaus, Stadtpräsident Alec von Graffenried und die Gemeindepräsidenten von Ostermundigen und Bolligen. Quasi ein behördliches Staraufgebot, das über eine neue Vision informierte: einen neuen Fussballcampus in der Region Bern.

Mindestens zehn Plätze fehlen schon jetzt

Entstehen soll dieser auf der Gemeindegrenze zwischen Bolligen und Ostermundigen. Die Rede ist vom Fussballcampus Rörswil. Der Bedarf nach zusätzlichen Fussballfelder sei gross.

Schon jetzt würden in der Agglomeration Bern mindestens zehn Rasenfelder fehlen und diese Tendenz dürfte sich noch verschärfen. Schon nur der Boom im Frauenfussball könnte bis 2026 zu einer Verdoppelung der lizenzierten Spielerinnen führen. Seit Jahren könnten viele Clubs nicht mehr alle fussballinteressierten Mädchen und Buben aufnehmen. Neben dem Frauenfussball betreffe der Mangel auch den Breiten- und Firmensport und die Alternativliga.

Ein kleines Stadion, Turnhallen und acht Fussballplätze

Bei der vorgestellten Vision geht es um ein kleines Stadion für die erste Frauenmannschaft und die obersten Nachwuchsteams des BSC YB. Zudem sollen acht Trainingsfelder entstehen, die tagsüber von Nachwuchsmannschaften sowie dem Schulsport genutzt werden. Ab dem späten Nachmittag würde die Anlage dem Amateursport zur Verfügung gestellt. Zudem sei auf dem Areal die Beobachtungsstation des Kantons Bern BEO geplant, eine Institution für Jugendliche mit hohem Förder- und Schutzbedarf. Ausserdem könnten Schulsportanlagen entstehen, vor allem Turnhallen, die multifunktional nutzbar wären.

Das Stadion und die Fussballfelder soll YB finanzieren und betreiben. Der Super-League-Club wolle damit Mitverantwortung für den regionalen Frauen-, Nachwuchs- und Breitensport übernehmen.

Kanton Bern gibt Land ab

Das Areal zwischen Bolligen und Ostermundigen gehört dem Kanton Bern. Dieser sei bereit, dem BSC YB die nötige Fläche im Baurecht abzugeben. Die Gemeinden Ostermundigen und Bolligen haben eine entsprechende Planungserklärung unterzeichnet. Für den Bauern, der die Wiese bewirtschaftet, konnte eine angemessene Ersatzlösung gefunden werden.

Wie die Verantwortlichen betonen, handelt es sich vorerst um eine grob konkretisierte Vision, deren Umsetzung möglich, aber noch nicht unter Dach und Fach ist. Alle beteiligten Parteien nehmen nun den anspruchsvollen Planungsprozess in Angriff.

Neue Felder auf der grossen Allmend?

Trotz möglicher Neubauten in der Agglomeration betonte der BSC YB an der Medienkonferenz nochmals die Wichtigkeit der Schaffung weiterer Trainingsplätze auf der grossen Allmend. Ein umstrittenes Thema in der Stadt Bern.

YB sei der einzige Proficlub in der Schweiz, der keine eigene Trainingsinfrastruktur besitze und im Stadion trainieren müsse. Das sei nur mit Kunstrasen möglich und lasse keine weiteren Entwicklungen des Frauenfussballs mehr zu. Europaweit gibt es einen starken Trend zurück zu Naturrasen. Die Trainingsfelder auf der Allmend sind Voraussetzung für den langersehnten Wechsel im Stadion Wankdorf auf Naturrasen.

(pd/mfu)

veröffentlicht: 23. April 2024 10:58
aktualisiert: 23. April 2024 19:00
Quelle: BärnToday

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