Mühleberg: Wirtewechsel im Gasthof Traube

Noch eine Woche ist der Gasthof «Traube» in Mühleberg offen, dann wird das Restaurant geschlossen. Die aktuellen Gastgeber haben sich aus persönlichen Gründen dazu entschieden, Küche und Service abzugeben.

Nach einer rund zweieinhalbwöchigen Pause wird die Beiz wiedereröffnet, wie der Website zu entnehmen ist. Ein neues Team übernimmt, es soll eine neue Menukarte geben.

«Es war mein Traum»

Am 4. Juli soll der Gasthof voraussichtlich wieder eröffnet werden. «Ich bin nervös», sagt Karin Bongni, neue Trauben-Wirtin, gegenüber BärnToday. Die künftige Gastgeberin arbeitet eigentlich im Service und hat vor kurzem die Prüfung zum Berner Wirtepatent absolviert. Angefangen habe aber alles vor rund 25 Jahren, als sie ihre Lehre als Köchin absolvierte.

«Ja, es war mein Traum – vielleicht nicht ein bewusster, aber ich arbeitete auf diesen Moment hin. Trotzdem bin ich überrascht, dass es ‹jetzt› schon so weit ist», erzählt die Wirtin. Sie selbst arbeitet seit fast fünf Jahren im Gasthof.

Besonders freue sie sich darauf, ihre eigenen Ideen umsetzen zu können. «Mit regionalen Produkten zu kochen und den Gästen aus der Umgebung damit ein Stück ‹Region› zurückzugeben – das liegt mir am Herzen.»

Piccata und Suure Mocke wieder auf die Karte

Die Karte bleibt zum Teil bestehen. «Das ‹Fleisch im Pfänni› gibt es weiterhin – das läuft besonders gut. Neben Pferdefilet und Schweinesteak kann man neu auch Rinderfilet auswählen», so Karin Bongni. Ob auch Fisch auf die Karte kommt, ist nicht klar. Eine regionale Zucht, die ihren Vorstellungen entspricht, habe sie noch nicht gefunden. Auch Take-Away werde künftig noch angeboten.

Neu angeboten wird unter anderem «Piccata». Die Köchin fügt hinzu: «Ich möchte auch mehr vegetarische Gerichte anbieten.» Und sobald das Team eingearbeitet sei, sollen auch speziellere Speisen angeboten werden – beispielsweise Suure Mocke, Kutteln oder Gnagi. «Diese Gerichte laufen in Mühleberg besonders gut.»

Kein Umbau, der «Charme» soll bleiben 

Während zweieinhalb Wochen ist der Gasthof geschlossen. In dieser kurzen Zeit wird lediglich das «Nötigste» ersetzt. Umgebaut wird nicht, sagt Karin Bongni. «Es ist ein altes Gebäude, das hat seinen Charme. Darum darf man das eigentlich nicht umbauen, finde ich.»

Neben einer Gaststube und einem kleinen Sääli mit rund 70 Sitzplätzen befindet sich im Gasthof  ein grosser Saal. Dieser fasst bis zu 100 Leuten.

Das Team ist parat – doch «die Sorge bleibt»

Auch Karin Bongni kämpfte mit dem Fachkräftemangel, im Mai suchte sie noch Personal. Das Küchenteam sei komplett, auch der Service sei grundsätzlich gut aufgestellt: «Es fehlen uns aber Kellnerinnen und Kellner mit Erfahrung.» An «dieser» Herausforderung scheiterten bereits andere Dorfbeizen, die nun geschlossen sind.

«Viele sagen mir, du hast Mut. Klar – die Sorge bleibt, dass wir einmal am Punkt sind, dass wir zu wenig Personal haben», sagt die Traube-Wirtin. Vom jetzigen Team wird eine Person in der Traube weiterarbeiten.

Andererseits habe es in der Region nicht mehr viele Restaurants, das könne auch eine Chance sein. «Primär möchte ich die Menschen aus Mühleberg und der Umgebung anziehen. Zusätzlich möchte ich auch im Kanton Freiburg bekannt werden», erzählt die neue Traubenwirtin. Denn für sie sei klar: «Ich bin froh, dass ich nicht wegmuss. Das hätte geschmerzt.»