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Ende des Pop-Up Maison: Nach 6 Monaten schliesst die Bar im Kinosaal

Schliessung Ende März

«Alter Kinosaal war ideal»: Pop-Up «Maison» zieht Fazit

25.03.2024, 12:54 Uhr
· Online seit 24.03.2024, 09:46 Uhr
Das «Kinosterben» in der Berner Innenstadt hatte auch eine positive Seite. Bereits drei ehemalige Kinosäle konnten zwischenzeitlich gastronomisch genutzt werden – und das mit Erfolg. Ende März schliesst nun das Pop-Up «Maison», das die vergangenen sechs Monate im Kino Jura beheimatet war. Wir haben mit Tom Weingart über das Projekt gesprochen.
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BärnToday: Wie geht es dem «Maison» kurz vor der Schliessung?

Tom Weingart: Es geht gut. Wir haben ein lachendes Auge und sind zum einen froh, dass es vorbei ist, haben aber auch ein weinendes Auge, weil wir es schade finden. Wir wissen, dass die Liegenschaft einer umfangreichen Sanierung bevorsteht und darum ist es für uns ok. In den letzten sechs Monaten durften wir viele schöne Momente erleben.

Nach fast sechs Monaten geht das Maison zu. Was ziehen Sie für ein Fazit?

Wir ziehen ein sehr positives Fazit. Als wir im Oktober eröffnet haben, begann es draussen wieder früher dunkel zu werden. Die Leute gingen wieder vermehrt rein. Unsere Cocktailbar mit dem kleinen Foodangebot scheint den Nerv der Zeit getroffen zu haben. Es hat uns auch gezeigt, dass in Bern die Nachfrage nach weiteren Ausgeh-Lokalen besteht. Die Möglichkeit zu haben, einen alten Kinosaal bespielen zu dürfen, war natürlich ideal.

Lohnte sich der Aufwand, ein Kino umzubauen?

Weil es gut gelaufen ist, hat es sich gelohnt. Aber ich mag mich noch an die erste Woche erinnern, als wir frisch geöffnet hatten und das Wetter noch schön war. Als ich daran gedacht habe, wie viel Geld und Zeit wir in dieses Projekt investiert haben, habe ich schon paarmal nicht gut geschlafen. Aber wir waren immer von unserem Konzept überzeugt, es war also ein kalkulierbares Risiko.

Was war das Herzstück des Maison?

Das Herzstück des Raumes war eindeutig die Popcorn-Maschine. (lacht)

Was sind die Vor- und Nachteile eines Kinosaals?

Der Vorteil ist, dass es selten solche grossen Räume gibt, wo alles in einem Saal stattfindet. Der Nachteil ist derselbe. Wie gestaltest du einen grossen Raum so um, dass die Gäste sich auch wohlfühlen, wenn der Raum nicht voll belegt ist.  Und gleichzeitig ist dies aber auch die Stärke des Raums.

Wie ist das Konzept überhaupt entstanden?

Ich suche immer nach spannenden Lokalitäten. Als mir per Zufall der Raum gezeigt wurde, war für mich schnell klar, dass ich hier was mach muss – egal wie gross der damit verbundene Aufwand.

Was gab es für Rückmeldungen der Gäste?

Es gab zum Glück viele positive Rückmeldungen. Oft haben wir gehört, dass sich das Maison ein bisschen anfühlt wie in einer Grossstadt im Ausland und den Leuten unser Design gut gefällt. Und obwohl wir von Bern sind und vor allem den Bernerinnen und Bernern schöne Projekte bieten wollen, «fägt» es natürlich, wenn du Gäste beim Hereinkommen sagen hörst «wow, ds isch ja wie in London». Wir sind stolz, dass wir mit dem Maison von jung bis alt eine breite Masse ansprechen konnten.

Gab es auch einen Tiefpunkt?

Nein, wir hatten sehr viel Spass und es war schön zu sehen, wie das Konzept bei den Menschen angekommen ist. Der einzige Tiefpunkt ist vielleicht, dass ich schon länger nicht mehr bei meiner Mutter zum Brunch war. (lacht) Nein, wir sind mega happy und es ist schön, dass auch viele von unserem Maison-Team jetzt dann auch wieder im Park am Wasser im Marzili, an der Aare anzutreffen sind.

Was sind die Gründe, dass es keine Verlängerung der Nutzung gibt?

Der Hauptgrund ist die damit verbundene Sanierung. Zudem passt es ja auch, dass das Leben mit dem Beginn des schönen und wärmeren Wetters nun wieder vermehrt draussen stattfindet. Wir freuen uns nun auf die letzten Tage im Maison und danach auf die Zeit im Park am Wasser. Ein Dankeschön an das ganze Team sowie alle Gästen, welche uns in den letzten sechs Monate besucht haben! «Es het mega gfägt.»

veröffentlicht: 24. März 2024 09:46
aktualisiert: 25. März 2024 12:54
Quelle: BärnToday

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