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Bern: Uni-Professor gerät mit Kommunisten von «Der Funke» aneinander

Heftige Diskussionen

Berner Uni-Professor gerät mit Pro-Palästina-Aktivisten aneinander

· Online seit 22.03.2024, 19:53 Uhr
Im Universitätsgebäude auf dem vonRoll-Areal sind offenbar ein Professor der Universität Bern und Aktivistinnen und Aktivisten von «Der Funke» aneinandergeraten. Streitpunkt war eine Aktion, die auf den Gaza-Konflikt aufmerksam machte.
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Bis vor kurzem war die marxistische Bewegung «Der Funke» nur in sehr linken Kreisen ein Begriff. Doch seit dem Hamas-Massaker in Israel an jüdischen Personen und dem darauffolgenden israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen wurde regelmässig in den Medien über die Bewegung berichtet. «Der Funke» setzt sich im Konflikt klar für Palästina ein. Im kommenden Mai wollen Mitglieder der Bewegung in Biel eine neue Partei, die «Revolutionäre Kommunistische Partei» gründen.

Zwischenfall an der Universität Bern?

An der Universität Bern soll es nun zu einem Zwischenfall gekommen sein. Laut einer Mitteilung der kommunistischen Bewegung habe ein Departementsvorsteher der Universität Bern einen «kommunistischen Studenten wegen eines Palästina-Schilds tätlich angegriffen.» Im Anhang der Mitteilung befindet sich ein Video, in welchem ein Streit zwischen einem Mann und einem mutmasslichen Aktivisten zu hören und teilweise zu sehen ist. Der mutmassliche Studierende trägt ein Schild mit einer Palästina-Flagge.

Im Video fallen einige beleidigende Worte des Mannes in Richtung des Aktivisten. Ungefähr in der Mitte der Sequenz schubst der Mann den Aktivisten leicht. Was vor oder nach der Aufnahme passiert ist und ob das Videomaterial echt ist, bleibt unklar. Der Hintergrund des Videos lässt zumindest die Vermutung zu, dass es tatsächlich im Gebäude der Universität auf dem vonRoll-Areal aufgenommen wurde. BärnToday versuchte am Freitagabend ohne Erfolg, den von den Aktivisten beschuldigte Professor telefonisch zu erreichen. Die Universität Bern kann am Freitagabend kurzfristig nichts über den Vorfall sagen.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Universität Bern die kommunistischen Aktivistinnen und Aktivisten beschäftigt. Im Oktober hatte die Hochschule kurzfristig ein Treffen unter dem Motto «Free Palestine» der Gruppierung verboten – «aus Sicherheitsgründen», wie es damals hiess. Später durfte «Der Funke» wieder Anlässe in Räumen der Universität durchführen.

Protest am Montag?

In der Mitteilung kritisiert «Der Funke» nicht nur die Hochschule in Bern, sondern alle grossen Deutschschweizer Universitäten. Die Universitätsleitungen würden marxistische Univereine überall verbieten, weil sie mit der herrschenden Klasse und Israel unter einer Decke stecken würden. Beispielsweise führen sie an, dass die Universitätsleitung in Bern ihnen die Akkreditierung als «Marxistischer Verein UniBe» entzogen habe, mit der offiziellen Begründung, dass die Gruppierung Flugblätter für Palästina ohne Bewilligung verteilt hätte.

«Der Funke» ruft für kommenden Montag zu Protesten an Unis auf: Alle, die gegen Repression und Unterdrückung und für Palästina kämpfen wollen, sollen sich an allen Unis am Montagmittag versammeln und protestieren.

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veröffentlicht: 22. März 2024 19:53
aktualisiert: 22. März 2024 19:53
Quelle: BärnToday

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