Klartraum

Den eigenen Traum kontrollieren – Berner Team erforscht Phänomen «Lucid Dreaming»

· Online seit 23.02.2024, 07:00 Uhr
Ob schön oder stressig, Träume können einiges in uns auslösen. Nicht jede und jeder erinnert sich an seine nächtlichen Fantasien. Doch es gibt auch Leute, die in ihren Träumen gar die Kontrolle übernehmen können. Ein Berner Forschungsteam widmet dem Thema eine Studie.
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Das Phänomen, bekannt als «Lucid Dreaming», ist Bestandteil einer Untersuchung an der Universität Bern. Das Team «Klartraum – Lucid Lab Bern» forscht an Freiwilligen, ob man bewusstes Träumen auslösen und trainieren kann. Ein Ziel der Forschung ist es, den Weg für eine Anwendung von «Lucid Dreaming» in Forschung, medizinischer Behandlung, Sport und Alltag zu ebnen. Emma Peters, Doktorandin an der Universität Bern im Bereich Dream Engineering, ist Teil des Forschungsteams und erklärt, wie die Studie funktioniert.

BärnToday: Was ist das Ziel der Forschung?

Emma Peters: Ziel der Forschung ist es, mithilfe von Körperstimulationstechniken und kognitivem Training luzide Träume bei Menschen hervorzurufen, die noch nie oder nur selten luzide Träume erlebt haben.

Wer hat sich bis jetzt angemeldet?

Wir haben Teilnehmende, hauptsächlich aus Bern, die sich für das Thema interessieren. Wir sammeln Leute durch Plakatwerbung rund um den Unibe-Campus, die meisten sind also Studentinnen oder Studenten.

Was sind die Voraussetzungen für die Testpersonen?

Unsere Teilnehmenden werden danach ausgewählt, dass sie keine oder nur sehr wenig Erfahrung mit luziden Träumen haben, insgesamt eine gute Schlafhygiene und keine schlafbezogenen Störungen.

Welche Tests führen Sie mit den Teilnehmenden durch?

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden entweder einer elektrischen Muskelstimulation oder einer galvanischen vestibulären Stimulation unterzogen. Erstere wird am Unterarm angewendet und erzeugt eine kleine Handbewegung. Bei letzterem wird hinter beiden Ohren ein kleiner Strom angelegt, der ein Gleichgewichtsgefühl erzeugt. Darüber hinaus werden sie während des Schlafs polysomnografisch (Untersuchung und Messung bestimmter biologischer Parameter im Schlaf, Anm. d. Red.) gemessen.

Wie läuft die Untersuchung ab?

Die Teilnehmenden beginnen mit einem Morgenschlaf im Labor. Dieses Nickerchen dient dazu, sich an das Schlafen im Labor zu gewöhnen und festzustellen, ob sie in einer fremden Umgebung schlafen und träumen können. In den nächsten zwei Wochen kommen sie dann sechsmal für einen luziden Traum ins Labor.

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veröffentlicht: 23. Februar 2024 07:00
aktualisiert: 23. Februar 2024 07:00
Quelle: BärnToday

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