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Berns Brunnen grün: Klimastreik-Aktion zieht Blicke auf sich

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Kritik und Verständnis für Aktion: Grünes Brunnenwasser erregt Aufsehen

13.04.2024, 20:21 Uhr
· Online seit 13.04.2024, 08:27 Uhr
Aktivistinnen und Aktivisten der Gruppe «Klimastreik Schweiz» haben am Samstagmorgen elf Brunnen in der Stadt Bern grün gefärbt. Betroffen waren unter anderem der Kindlifresser-, der Zähringer- und der Schützenbrunnen.

Quelle: TeleBärn

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Die Brunnen seien mit dem gesundheitlich unbedenklichen Farbstoff Uranin eingefärbt worden, teilt Klimastreik Schweiz mit. Insgesamt färbte die Gruppe elf Brunnen ein – darunter den Kindlifresser-, Zähringer- und den Schützenbrunnen.

Mit der Aktion will Klimastreik Schweiz auf den internationalen Klimastreik am 19. April aufmerksam machen. «Während die Klimakrise weiter eskaliert und besonders im Globalen Süden Menschen bereits heute ihre Lebensgrundlagen verlieren, treibt der Globale Norden mit neuer und bereits bestehender fossiler Infrastruktur die Klimakrise weiter an», teilt einer der Aktivisten mit.

Die Klimakrise werde durch den Ausbau von fossiler Infrastruktur aktiv weiter angeheizt, schreibt Klimastreik Schweiz weiter. «Es reicht nicht aus, einfach etwas mehr ökologische Kräfte im Parlament zu haben, sondern es braucht einen gesamtgesellschaftlichen Wandel, welche ökologische und soziale Werte – und nicht immer höheren Profit – ins Zentrum stellt.»

Eingefärbtes Wasser gelangte auch in die Aare

Die Kantonspolizei Bern bestätigte die Aktion auf Anfrage von BärnToday. Die Meldung über die eingefärbten Brunnen sei kurz nach 6.20 Uhr eingegangen. Zudem seien diverse Plakate, welche zu einer Kundgebung aufrufen, sichergestellt worden.

Das grüne Wasser sei übers Abwasser auch in die Aare gelangt, teilt die Medienstelle der Kantonspolizei Bern weiter mit. Das Amt für Wasser und Abfall des Kantons Bern habe das eingefärbte Wasser getestet und festgestellt, dass tatsächlich keine Gefahr vom Farbstoff Uranin ausgehe und das verfärbte Wasser schliesslich geleert. Die Polizei habe die Ermittlungen zur Aktion aufgenommen.

Im Rahmen des internationalen Klimastreiks am 19. April, kündigt Klimastreik Schweiz weitere Aktionen und Demonstrationen in diversen Schweizer Städten an. In Bern wird am kommenden Freitag ab 18 Uhr auf dem Bundesplatz demonstriert.

Aufsehen, Kritik und Verständnis

Die Aktion der Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten am Samstag hat Aufmerksamkeit erregt und auch für Kritik gesorgt. So hofft Alexander Feuz, der Fraktionspräsident der SVP Stadt Bern, dass die Stadt Bern dies den Verantwortlichen in Rechnung stellen wird.

Auch wenn der Farbstoff nicht gefährlich war, würde die SP nicht mit einer solchen Aktion mobilisieren für einen Streik. Anna Tanner, Co-Präsidentin SP Bern, hat aber Verständnis für die Brunnen-Aktion: «Es gibt immer Leute, die sich daran stören. Aber ich denke, dass es gerechtfertigt ist, dass es verschiedene Formen von Aktionen gibt und deshalb habe ich Verständnis dafür.»

Ob die Aktivistinnen und Aktivisten mit rechtlichen Konsequenzen rechnen müssen, war am Nachmittag noch offen. «Zu den Verursachern und den möglichen Straftatbestände laufen noch Abklärungen», teilte die Kantonspolizei Bern auf Anfrage mit.

Nicht die erste Klima-Aktion in dieser Woche

Bereits am Freitag sorgten Klimaaktivistinnen und -aktivisten für Schlagzeilen: Die im April gegründete Gruppe Liberate Switzerland verübte am Morgen einen Farbanschlag auf den Automobilverkäufer Amag in Bern Wankdorf. Mehrere Autos wurden mit einer Pulverfarbe – auch bekannt aus Holi-Festen – orange eingefärbt.

Am Dienstag hatte Liberate Switzerland zudem eine Porsche-Garage in Crissier mit Farbe attackiert.

Quelle: CH Media Video Unit / Ramona De Cesaris

Mit den beiden Farbanschlägen fordert die Organisation, dass der Bund den Verkauf von Neuwagen, die mit fossilen Brennstoffen angetrieben werden, ab 2025 verbietet. Gleichzeitig soll massiv mehr Geld in den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel investiert werden.

(lae)

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veröffentlicht: 13. April 2024 08:27
aktualisiert: 13. April 2024 20:21
Quelle: BärnToday

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