Frauen-Fussball

Inka Grings ist per sofort nicht mehr Nati-Trainerin

20.11.2023, 09:52 Uhr
· Online seit 17.11.2023, 14:10 Uhr
Der Schweizerische Fussballverband (SFV) und Frauen-Nationaltrainerin Inka Grings beenden die Zusammenarbeit per sofort. Grund seien die «aktuellen Ereignisse». Grings ist in Deutschland in eine juristische Affäre verwickelt.

Quelle: Inka Grings tritt neuen Job als Schweizer Fussball-Nationaltrainerin an / Video vom 21.11.2022 / BärnToday

Anzeige

«Um – aufgrund der aktuellen Ereignisse – Druck von Mannschaft und Verband zu nehmen, habe ich mich schweren Herzens zu diesem Schritt entschieden», wird Grings in einer Mitteilung des SFVs zu der einvernehmlichen Trennung zitiert.

Wie am Mittwoch deutsche Medien berichteten, wurde gegen Grings in Deutschland wegen Beihilfe zur Veruntreuung von Arbeitsentgelt ermittelt. In diesem Zusammenhang hat Grings laut der zuständigen Staatsanwaltschaft einer Geldauflage zugestimmt. Grings' Anwalt betont, dass dies ausdrücklich kein Schuldeingeständnis sei. Grings habe bezahlt, um das Verfahren schnell zu erledigen.

Der Hauptbeschuldigte im Fall ist der ehemalige Chef von Grings, Hermann Tecklenburg. Der Präsident des Fussballvereins Straelen in Nordrhein-Westfalen soll von 2015 bis 2020 Gelder veruntreut haben. Insgesamt soll es sich um umgerechnet 800'000 Franken gerechnet haben. Inka Grings war zwischen 2019 und 2020 Trainerin des Straelener Männerteams.

Unklar, wer das Team in der UEFA Women’s Nations League trainiert

SFV-Präsident Dominique Blanc bedankt sich in der Mitteilung bei Grings für ihren Einsatz. Nun werde der Verband in Ruhe eine Nachfolge suchen. Dies sei auch eine Möglichkeit, um «sportlich neue Impulse» zu setzen.

Diese sind bitter nötig, denn derzeit sieht es für die Nati nicht rosig aus. Bei der WM im Sommer in Australien und Neuseeland resultierte nur ein Sieg und zuletzt verlor das Team in der Uefa Women’s Nations League viermal und schoss nur ein Tor. Ende Oktober verlor sie zu Hause mit 1:7 gegen die amtierenden Weltmeisterinnen aus Spanien. Um den Abstieg in die Liga B abwenden zu können, müssten die Schweizerinnen im Dezember gegen Italien und Schweden zwei Siege holen.

Unklar ist, wer das Team in den beiden letzten Spielen der Nations League gegen Schweden und Italien trainieren wird. Grings war seit Anfang Jahr Trainerin der Schweizer Frauen-Nationalmannschaft. Sie löste den Dänen Nils Nielsen ab.

In eineinhalb Jahren findet die Europameisterschaft der Frauen in der Schweiz statt.

(gin/jos)

veröffentlicht: 17. November 2023 14:10
aktualisiert: 20. November 2023 09:52
Quelle: Today-Zentralredaktion

Anzeige
Anzeige
baerntoday@chmedia.ch