Vor dem Klassiker

Joël Magnin: «Immer ein gewisser Druck, wenn man Trainer bei YB ist»

09.03.2024, 08:17 Uhr
· Online seit 09.03.2024, 08:13 Uhr
Seit vergangenem Montag ist Joël Magnin interimistischer Cheftrainer der Young Boys. Einen Tag vor dem Klassiker gegen den FC Basel spricht er über die mentale Verfassung und die Qualität seiner Mannschaft.

Quelle: BärnToday / Warner Nattiel

Anzeige

Noch vor zwei Wochen war die gelb-schwarze Welt heil. Klar, unter Raphael Wicky versprühte die Mannschaft nicht mehr den Glanz der vergangenen Meisterjahre. Die Gegner wurden nicht mehr nach Belieben dominiert. Doch die Ergebnisse stimmten. International hatte YB zumindest resultatmässig überzeugt und im Europacup überwintert. Die Super League führte man mit grossem Vorsprung an, im Cup stand man unter den letzten acht Mannschaften, das zweite Double in Folge schien realistisch.

Doch der Wind hat gedreht. Statt die Weichen im Direktduell mit Servette endgültig auf Meisterkurs zu stellen, schmolz der Vorsprung innerhalb von einer Woche auf einen Punkt. Hinzu kam das Aus im Cup-Viertelfinal mit einem blutleeren Auftritt beim Challenge-League-Leader Sion. Zu viel für die Verantwortlichen von YB. Am Montag verkündeten sie die Trennung von Trainer Raphael Wicky.

Die YB-DNA im Blut

Interimistisch bis Saisonende installierten sie Joël Magnin als Cheftrainer. «Wir brauchen jemanden, der den Schweizer Fussball kennt und der weiss, was YB stark macht», sagte Christoph Spycher, VR-Delegierter Sport bei den Young Boys.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

Überrascht sei er gewesen, als das Telefon am Montag geklingelt habe, Spycher und Sportchef Steve von Bergen ihre Pläne offenlegten, sagt Magnin vier Tage nach seiner Amtseinsetzung, als sich der 52-Jährige gemeinsam mit den beiden Routiniers Fabian Lustenberger und David von Ballmoos den Fragen der Journalisten stellt. Während der Captain und der Goalie von Aufbruchstimmung sprechen und die medial verbreiteten Gerüchte über atmosphärische Störungen innerhalb der Mannschaft ins Land der Fabeln verweisen, spricht der Trainer von der YB-DNA, die man wieder auf den Platz bringen wolle.

Wer ist Magnin?

Joël Magnin ist durch und durch Berner, obwohl er in Neuenburg geboren wurde und seine Karriere bei den Grasshoppers lancierte. 2002 kam er von Lugano zu YB und absolvierte über 150 Spiele für die Berner. Er blieb dem Verein auch nach seinem Karriereende treu, wurde Trainer im Nachwuchs und schnupperte 2013 als Co-Trainer der Profis kurz Super-League-Luft. Nach einem Abstecher zu Xamax, wo er als Cheftrainer den Abstieg aus der höchsten Spielklasse nicht verhindern konnte, und einem kurzen Intermezzo als Co-Trainer beim FC Zürich, kehrte Magnin 2022 nach Bern zurück. Seither betreute er die U21 von YB.

Am Sonntag folgt mit dem Klassiker gegen einen ebenfalls angeschlagenen FC Basel der erste Härtetest unter dem neuen Trainer. Sollte Magnins Plan aufgehen und YB den fünften Heimsieg in Serie gegen den FCB holen, dürfte es auch den Heimfans wieder warm ums Herz werden. Gewinnen jedoch die Gäste erstmals seit Mai 2016 in Bern und fügen YB die wettbewerbsübergreifend vierte Niederlage in Folge zu, brauen sich dunkle Wolken über dem Wankdorfstadion zusammen.

(sda)

veröffentlicht: 9. März 2024 08:13
aktualisiert: 9. März 2024 08:17
Quelle: BärnToday / Warner Nattiel

Anzeige
Anzeige
baerntoday@chmedia.ch