Radikaler Salafist vor Auftritt in Biel aus der Schweiz gebracht
Da die Veranstaltung in einem privaten Rahmen stattfindet, wollte die Kantonspolizei Bern nicht einschreiten, wie sie am Samstag bekanntgab. «Würden strafbare Handlungen festgetellt., würden wir entsprechende Massnahmen ergreifen», so die Polizei.
Kanton Bern mit Einreiseverbot reagiert
Dieses Vorgehen kritisiert der Migrationsexperte Ashti Amir. «Unser demokratisches System wird ausgenutzt – sogar im Namen der Religionsfreiheit. Das geht an die Grenze, da sollte die Politik reagieren.»
Wie im Verlauf des Sonntags klar wird, hatte die Politik tatsächlich reagiert, denn zum Vortrag kam es gar nie. Wie der «Blick» berichtet, hatte der Kanton Bern beim Bundesamt für Polizei Fedpol ein Einreiseverbot für Abu Alia beantragt. Diese Einreisesperre wurde am Samstag auch ausgesprochen und umgesetzt. Gemäss Informationen von «Blick» habe sich der Salafist bereits in der Schweiz befunden, sei aber von der Kantonspolizei gefunden und an die Grenze gebracht worden. Die Ringier-Zeitung berichtet, das selbst der albanisch-muslimische Kulturverein den Anlass am Samstagabend nicht mehr durchführen wollte.
Kritik auch von islamischen Organisationen
Kritik gibt es im Vorfeld auch von islamischen Organisationen in der Schweiz. Gegenüber «20 Minuten» äusserte sich Pascal Gemperli, Mediensprecher der Förderation islamischer Dachorganisationen Schweiz: «Wir hätten Abu Alia nicht eingeladen. Wir vertrauen in die Behörden, die Gefahr, die von solchen Gästen ausgeht, einzuschätzen und wenn nötig Massnahmen zu ergreifen.»
Die Moschee, in welcher die Veranstaltung stattfand, sei nicht Teil eines Dachverbandes. Teil eines solches Verbandes zu sein könne helfen, solche Einladungen zu verhindern, sagt Gemperli.
(dak)
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