Bern

Aaredate vermittelt 20 Paare innerhalb von drei Monaten

Alternative im Onlinedating

Aaredate vermittelt 20 Paare innerhalb von drei Monaten

26.10.2022, 09:53 Uhr
· Online seit 26.10.2022, 06:41 Uhr
Die Vermittlungsbilanz der Datingplattform Aaredate lässt sich sehen. Doch was steckt hinter der Berner Plattform und worin unterscheidet sie sich von Tinder und Co? BärnToday hat bei Michael Reber, einem der Entwickler, nachgefragt.
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Tinder, Grinder oder Bumble – die Welt des Onlinedatings bietet viele Möglichkeiten. Insbesondere während Corona, als der Ausgang unmöglich und Homeoffice alltäglich war, erlebten die Plattformen teilweise einen regelrechten Boom.

Seit drei Monaten reiht sich auch Aaredate unter den Onlinedating-Plattformen ein. Der Unterschied zu Tinder und Co.: Die Web-App setzt den Fokus aufs Kennenlernen, nicht auf Geld. «Aaredate ist kostenlos, werbefrei und unlimitiert», erzählt Michael Reber, Sicherheitsspezialist und einer der Gründer. Und das solle sie auch bleiben.

Das Prinzip ist ähnlich wie bei anderen Datingplattformen auch. Man registriert ein Profil, kann Fotos hochladen und eine Beschreibung seiner Person verfassen. Die Daten bleiben dabei auf Servern innerhalb der Schweiz. Im Gegensatz zu Tinder können jedoch sämtliche anderen Profile von A bis Z – unlimitiert – angesehen werden. Zudem gibt es Filteroptionen für das Geschlecht oder den Kanton. «Wenn ich also zum Beispiel nicht aus Bern bin, sondern aus Basel, kann ich einstellen, dass ich nur Leute aus Basel sehe», erklärt Reber. Sobald dann ein Match besteht, können zwei Personen in einem Whatsapp-ähnlichen Chat zusammen schreiben.

Aaredate bietet auch die Möglichkeit, sogenannten Interessensgruppen beizutreten oder selbst welche zu gründen. Wer gerne wandere, könne auf diesem Weg auch ein «Wandergspänli» finden, ohne daten zu müssen.

Plattform verzeichnet Userinnen jeden Alters

Das Angebot findet Anklang. Aktuell besteht Aaredate aus ungefähr 500 Mitgliedern. «Manche User sind 60, manche 20 Jahre alt. Das Mindestalter, um sich zu registrieren, liegt bei 18 Jahren», erklärt Reber. «Aaredate soll für alle sein.»

Rund 20 Paare haben sich bisher über die App kennen- und lieben gelehrt. «Solche Nachrichten freuen uns natürlich mega», so Reber. «Ein Paar, dass sich über uns gefunden hat, ist um die 50 Jahre alt. Sie haben uns erzählt, dass sie sich nicht getrauten, andere Datingplattformen auszuprobieren. Bei uns registrierten sie sich schliesslich wegen der schweizerdeutschen Sprache.»

Eigene Dating-Erfahrungen führten zur Gründung der Plattform

Auf die Idee, eine Datingplattform zu gründen, kamen Michael Reber und seine Partnerin Anna aufgrund ihrer eigenen Onlinedating-Erfahrungen. «Bevor wir zusammenkamen, haben wir verschiedene Datingplattform selbst ausprobiert, sind jedoch nie richtig happy geworden.» Durch das Erlebte wollte das Paar einen «sauberen» Ort schaffen, in dem nicht das Geld im Fokus steht, wie es bei Benützenden von Premium-Profilen von verschiedenen anderen Datingplattformen dabei ist.

Zusammen mit einem dritten Informatiker stellten sie Aaredate auf die Beine. Nach ungefähr sechs Wochen durchgehenden Programmierens stellte das Gründer-Trio die Plattform Aaredate pünktlich zum Start des diesjährigen Gurtenfestivals im Juli online.

Aktuell besteht Aaredate nur als Web-App. Eine richtige App sei jedoch bereits in Planung, erklärt Reber. Das Projekt Aaredate ist komplett selbstfinanziert. «Wir können Aaredate durch andere Projekte querfinanzieren», erklärt Reber. Als Trio, das gänzlich aus dem Informatik-Bereich stamme, sei das Know-how und die Infrastruktur bereits vorhanden – auch für die App-Entwicklung. Geld in Werbung werde kaum investiert – das Aaredate-Team setzt vor allem auf Mund-zu-Mund-Propaganda.

Doch wieso wollen die Betreibenden dann keine Werbung in der App? «Wir möchten den Menschen etwas zurückgeben», begründet Reber, «und so ein Zeichen setzen, dass wenigstens in der Liebe heutzutage noch etwas gratis sein kann.»

veröffentlicht: 26. Oktober 2022 06:41
aktualisiert: 26. Oktober 2022 09:53
Quelle: BärnToday

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