Marke vor dem Aus

Bern verliert Franz Carl Weber – bekommt dafür einen weiteren Müller

25.03.2024, 17:20 Uhr
· Online seit 25.03.2024, 16:32 Uhr
Vor den Franz-Carl-Weber-Filialen in Bern, Thun, Basel, Luzern und in Zürich informiert Müller die Passanten über eine laufende Umwandlung der Filialen. Statt Spielwaren gibt es also künftig primär Drogerieprodukte zu kaufen. In Biel wird der Franz-Carl-Weber-Laden ganz geschlossen.

Quelle: TeleBärn/ Devin Schürch

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Teddybären, Spielzeugautos oder Barbie-Puppen – nicht nur Kinder zieht es in die Filialen von Franz Carl Weber, auch dem ein oder anderen Erwachsenen geht das Herz auf beim Anblick von Marvel Superhelden aus Lego oder anspruchsvollen Brettspielen. Unter anderem in Bern, Thun und Biel verschwindet der Spielzeugwarenhändler aber bald – die Marke steht vor dem Aus.

Müller nutzt Standorte für sich

Letzten Sommer wurde Franz Carl Weber mit seiner 143-jährigen Geschichte vom deutschen Drogerie-Riesen Müller aufgekauft. Zu gross war der Druck für das Traditionsunternehmen durch den Online-Handel geworden. Müller versprach, dass die Filialen des Spielwarenhändlers nicht zu Drogerien umgewandelt würden. «Die Marke Franz Carl Weber wird bleiben», sagte CEO Yves Burger vor acht Monaten zu CH Media. Auch FDP-Nationalrat Marcel Dobler, der zwischenzeitlich zum Mitbesitzer der Spielwarenladen-Kette geworden war, versprach, dass der Franz Carl Weber weiterentwickelt und die Filialen beibehalten würden.

Dass daraus nun doch nichts wird, berichtete die «Aargauer Zeitung» Ende letzter Woche. An zahlreichen Standorten in der Schweiz wird derzeit die Umwandlung bekannt gegeben. So auch an der Marktgasse in Bern. Die Filiale in Biel soll ganz schliessen, wie der «Blick» schreibt.

Die Pressestelle hat sich zur Umwandlung – die entgegen dem ursprünglichen Versprechen erfolgt – auf Anfrage der Today-Plattformen noch nicht geäussert.

Bernerinnen und Berner enttäuscht

Eine Umfrage auf der Strasse zeigt, einige hätten es lieber, wenn die Franz-Carl-Weber-Filiale nicht aus der Stadt Bern verschwinden würde. Eine Bernerin erzählt, dass sie den Müller-Entscheid traurig finde. Sie würde viele Kindheitserinnerungen mit dem Laden verbinden. «Früher kauften wir immer Stofftiere dort. Auch an Geburtstagen und um Weihnachten besuchten wir den Laden öfters.» Eine andere Passantin fügt an: «Der Franz Carl Weber hatte immer eine riesengrosse Auswahl. Egal für welches Alter. Ich finde es sehr schade.»

Müller hat bisher in seinen Drogerien auch Spielwaren verkauft. Das ein oder andere Spielzeugauto sollte also weiterhin auch in den Müller-Regalen zu finden sein.

(rst)

veröffentlicht: 25. März 2024 16:32
aktualisiert: 25. März 2024 17:20
Quelle: BärnToday

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