Bern

Berner Feldherr Adrian von Bubenberg taggte in Israel

Graffiti im Ausland

Berner Feldherr Adrian von Bubenberg taggte in Israel

20.10.2022, 14:09 Uhr
· Online seit 20.10.2022, 12:38 Uhr
031, HUAPY, SAUER und viele andere: Tags von Berner Graffitikünstlerinnen und Künstler sieht man im Ausland immer wieder. Ihnen dürfte in Jerusalem bereits 1466 ein anderer Berner zuvorgekommen sein, wie israelische Archäologen herausgefunden haben.
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Wer als Sprayerin oder Sprayer etwas auf sich gibt, besprüht nicht nur seine eigene Stadt oder gelegentlich einen Zug, sondern reist auch ins Ausland, um internationale Bekanntheit zu erreichen. Dies dürfte sich auch Adrian von Bubenberg gedacht haben.

Israelische Archäologen haben in Jerusalem seine Inschrift gefunden. Adrian von Bubenberg habe sich offenbar während seiner Pilgerreise im Jahr 1466 mit einem Graffiti verewigt, teilte die israelische Altertumsbehörde am Donnerstag mit.

Die Inschrift sowie das Familienemblem von Bubenbergs seien an einer Mauer am Davidsgrab auf dem Zionsberg in Jerusalem entdeckt worden. «Die Archäologen hatten nicht damit gerechnet, auf dem Zionsberg eine Inschrift mit dem Namen des Ritters Adrian von Bubenberg zu finden, einer Schweizer Heldenfigur», hiess es in der Mitteilung.

Herberge für Pilger

Der Gebäudekomplex habe zur damaligen Zeit Franziskanermönchen gehört und als Herberge für Pilger gedient. Viele von ihnen hätten sich an der Wand verewigt. Moderne Technik ermögliche es nun, die verblassten Inschriften zu lesen.

Der 1479 gestorbene von Bubenberg war als Verteidiger von Murten in den Burgunderkriegen (1474-1477) und Berner Schultheiss in die Geschichte eingegangen. In Bern erinnert ein Denkmal beim Hirschengraben an ihn.

Teure Reise

In einem Informationsmaterial des Schlosses Spiez, das den Bubenbergs gehörte, steht: «Um in den Orden der Grabesritter aufgenommen zu werden, musste man zu Adrians Zeiten nach Jerusalem pilgern und sich in der Grabeskirche zum Grabesritter schlagen lassen. Das brachte ihm und seiner Familie Ruhm und Ehre. Die Reise kostete ihn aber viel Geld. Er verkaufte deshalb ein Stück Land.»

(sda/pfl)

veröffentlicht: 20. Oktober 2022 12:38
aktualisiert: 20. Oktober 2022 14:09
Quelle: BärnToday

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