Neue Mannschaft

Berner Footballspieler: «Wir müssen uns nicht verstecken»

· Online seit 29.05.2023, 07:38 Uhr
In der Schweiz gibt es eine neue Mannschaft, die Helvetic Guards, die sich in der European League of Football etablieren will. Mit dabei sind zwei Berner, Dominik Liechti und Andreas Buri, die zuvor für die Bern Grizzlies gespielt haben. Im Gespräch mit BärnToday verraten die beiden Studenten, worauf sie sich in der neuen Liga freuen.
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Im neuen Schweizer American Footballteam Helvetic Guards sind mit Dominik Liechti und Andreas Buri unter anderem zwei Berner Spieler unter Vertrag genommen worden. Beide studieren und spielen gleichzeitig in Europas höchster Liga. Wie sie Trainings, Spiele in ganz Europa und Studium unter einen Hut bringen, erzählen Sie im Interview mit BärnToday.

BärnToday: Ihr spielt neu bei den Helvetic Guards. Warum braucht es dieses neue Team?

Dominik Liechti und Andreas Buri: Seit zwei Jahren gibt es eine Profiliga in Europa, die European League of Football. Da der Pool in der Schweiz nicht so gross ist für American Football, hat man entschieden, dass man ein einzelnes Team macht, das in dieser Liga mitspielen wird. So entstanden die Helvetic Guards. Viele talentierte Schweizer Spieler sind bis dahin ins Ausland, um in den höheren Ligen zu spielen, nun können wir mit einem Schweizer Team mitspielen und zeigen, dass wir Schweizer Footballspieler uns nicht verstecken müssen.

Wie sehen die konkreten Ziele dieser neuen Mannschaft aus? 

Der Aufbau des Teams steht momentan im Vordergrund, da das Team neu zusammengestellt wurde. Jetzt müssen wir ein stabiles Fundament kreieren für die Saison. Und dann wollen wir so viel herausholen wie möglich. Wir sind momentan der Underdog, jetzt müssen wir zeigen, was wir können und so den Sport Football in der Schweiz fördern.

Wie ist der Teamspirit bei den Helvetic Guards bis jetzt? 

Wir kennen uns eigentlich bereits sehr gut. Mit vielen haben wir schon in der Schweizer Nationalmannschaft zusammen gespielt oder man hatte Spieler schon als Gegner. So haben wir mit vielen schon zu tun gehabt. Jetzt sind wir ein Team und so haben wir uns relativ schnell gefunden. Es ist wirklich ein schönes Zusammenkommen, viele sind auch aus dem Ausland zurückgekommen. Bis jetzt harmoniert es wirklich gut.

Ihr habt zuvor bei den Berner Grizzlies gespielt. Warum hat man nicht versucht, mit diesem Team in die höhere Liga zu kommen? 

Die Idee war ein separates Team in der Schweiz ins Leben zu rufen, damit man auch die Rivalität etwas ablegen kann. So können alle von ihren Teams zu einem neuen Team stossen und müssen nicht zu ehemaligen Gegnerteams wechseln und so vielleicht sogar als Verräter des alten Teams angesehen werden. So ist es fair, dass jeder zu einem frischen Team wechselt. Zudem konnte so ein zentraler Ort für die Trainings gewählt werden, zu dem jeder Spieler die Möglichkeit hat hinzukommen.

Wie ist die Arbeit mit den neuen Trainern?

Es sind sehr erfahrene Trainer. Ich würde sogar behaupten, dass wir die beste Trainingscrew haben, zumindest auf dem Papier. Unsere Coaches haben jahrelange NFL-Erfahrung, die Profiliga in den USA. Wir können wirklich nur profitieren und das merken wir in jedem Training. Das ist auch ein Punkt, weshalb ich zu diesem Team gewechselt habe: Um besser zu werden und von den Trainings zu profitieren.

Ihr trainiert jetzt in Emmen und spielt in Wil. Wie macht ihr das mit dem langen Weg zu Trainings und Wettkämpfen? 

Letztes Jahr haben wir noch in Deutschland gespielt, bei den Schwäbisch Hall Unicorns, und wurden dort noch Deutscher Meister. Da sind wir dann immer mittwochabends fünf Stunden gefahren und am Wochenende wieder zurück. Von daher kennen wir den Aufwand, wenn man lange fahren muss. Eine Stunde, die wir jetzt brauchen, um zum Training zu fahren, ist deshalb tolerierbar. Aber natürlich, der Aufwand ist gross, dreimal die Woche nach Emmen zu fahren. Aber wenn man zusagt, weiss man, worauf man sich einlässt. Schlussendlich ist es unsere Leidenschaft, und da nimmt man sich gerne Zeit.

Auf welche Gegner freut ihr euch und vor wem habt ihr Respekt?

Wir freuen uns sehr auf Stuttgart, weil viele unseres vorherigen Teams in Deutschland dorthin gewechselt haben. Dort werden wir ein Wiedersehen auf dem Feld haben. Aber auch auf alle anderen Gegner freuen wir uns, es ist immer spannend zu sehen, wie jedes Team verschieden ist. Man muss sich immer mit dem gegnerischen Team beschäftigen, und da freuen wir uns sehr drauf. Jedes Team ist stark, und das wird auch eine grosse Herausforderung. Aber wir müssen uns sicherlich nicht verstecken. Jetzt wollen wir zeigen, wie gut wir Schweizer im Football sind.

Wann ist euer erstes Spiel mit den Helvetic Guards und wie sehen die Vorbereitungen aus? 

Unser erstes Spiel ist am 3. Juni in Barcelona. Letzte Woche waren wir in Paris im Trainingscamp, das war sehr intensiv und hat uns sicherlich gutgetan, um in das Wettkampfgefühl zu kommen. Jetzt stehen noch ein paar letzte Trainings an, aber wir sind bereit und freuen uns auf die Saison. Am 11. Juni ist unser erstes Heimspiel in Wil, da freuen wir uns sehr drauf. Wir werden gegen Innsbruck antreten. Da wollen wir das Stadion füllen und hoffen deshalb auf viele Fans, die uns unterstützen kommen.

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veröffentlicht: 29. Mai 2023 07:38
aktualisiert: 29. Mai 2023 07:38
Quelle: BärnToday

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