«Grosse, professionelle Vereine spüren die Auswirkungen von Corona weniger», erklärt Andrea Zryd die Auswertung der Umfrage. Die Präsidentin von «bernsport» sagt, ganz kleine Vereine würden sich durch ihre Hartnäckigkeit auszeichnen und seien in sich stark. Doch semiprofessionell aufgestellte Vereine stünden vor grossen Herausforderungen.
Diese Entwicklung bestätigt auch STB-Basket Bern: «Die Pandemie hat den Verein stark getroffen, da kein geregelter Vereins- und Meisterschaftsbetrieb stattfinden konnte.» Aufgrund der ausgebliebenen Trainings hätten sich teils Teams aufgelöst, was die Mitgliederzahl negativ beeinflusste. «Dadurch haben wir während Corona starke Einbussen verzeichnen müssen», so der Verein weiter.
So geht es auch dem Rugby Club Bern. «Da Rugby eine Randsportart ist, ist die Gewinnung von neuen Mitgliedern stets anspruchsvoll. Durch Corona wurde dies sicherlich noch etwas verschärft.» Der Mitgliederbestand habe leicht abgenommen, finanziell sei der Klub aber dank Kosteneinsparungen in einer stabilen Lage.
Andere Vereine hingegen verzeichnen starken Zuwachs. So auch der Volleyballklub Uni Bern. Insbesondere im Nachwuchsbereich sei die Nachfrage so stark, dass Wartelisten zum Einsatz kommen. «Die grössten Herausforderungen sind derzeit genügend Trainerinnen, Trainer und Sporthallen zu finden.»
Diese Thematik bereite vielen Probleme, bestätigt Andra Zryd. Sie sieht diesbezüglich von politischer Seite Handlungsbedarf. «Die Gemeinden müssen zu den Vereinen Sorge tragen. Sport bietet viele Möglichkeiten, auch im Bereich der Integration. Dafür braucht es aber Wertschätzung seitens Politik.»