Auch SCB betroffen

Die SCL Tigers stecken im Zuschauer-Tief

· Online seit 06.10.2022, 19:55 Uhr
Die Pandemie traf die Sportclubs hart. Die SCL Tigers kämpfen derzeit mit einem Zuschauerschwund und gehen mit verschiedenen Massnahmen dagegen vor. Auch der SC Bern und der EHC Biel haben die Zuschauerzahlen tiefer budgetiert als vor Corona.
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Der traditionelle Eishockeyclub aus dem Emmental hadert mit einem Publikumstief: Derzeit verzeichnen die SCL Tigers an Heimspielen rund 1000 Fans weniger als vor der Pandemie, berichten «Der Bund» und die «Berner Zeitung». Damals verzeichneten die Emmentaler die höchste Stadionauslastung der Liga.

Mit einem tieferen Zuschauerdurchschnitt hätten die Tigers gerechnet, erklärt Geschäftsführer Simon Laager auf die Pandemie anspielend. «Wir wussten, dass die ‹Seuchen-Saisons› nach der sportlichen Misere natürlich nicht spurlos vorübergehen.» Zu beachten gelte allerdings auch, dass der Zuschauerdurchschnitt während der September- und Oktoberspiele schon immer deutlich tiefer als im Winter gewesen sei – auch vor der Pandemie.

Neues Abo

Nichtsdestotrotz: Das fehlende Publikum drückt den Tigers aufs Portemonnaie. Der Traditions-Club will seine Fans nun mit einer breiteren Palette an Angeboten zurück in die Ilfishalle locken. Dazu gehört unter anderem das «8er-Abo», welches seit Mittwoch genutzt werden kann: Fans haben die Möglichkeit, aus zehn attraktiven Spielen, beispielsweise gegen den SCB, den EHC Biel oder Kloten, acht auszuwählen. Kostenpunkt: 175 Franken.

Des Weiteren soll die Fan-Bindung wieder gestärkt werden, in dem Spieler Schulklassen besuchen und diese zu Heimspielen einladen. «Mit unseren Massnahmen haben wir die Hoffnung, zusätzlichen Umsatz im Ticketing generieren zu können. Dafür braucht es Siege. Wenn diese kommen, sind wir zuversichtlich, über den höheren Ertrag dieses Delta schliessen und den budgetierten Wert erreichen zu können», betont Laager.

Auch der SCB und der EHC Biel budgetierten tiefer

Nicht nur in Langnau sind die Zuschauerränge leerer als vor der Pandemie. Auch der SC Bern verzeichnet – verglichen mit der Zeit vor Corona – rund 2000 Fans weniger pro Heimspiel. Dennoch zeigt sich COO Rolf Bachmann mit den aktuellen Zuschauerzahlen nicht unzufrieden. «Wir haben mit tieferen Zahlen gerechnet. Aktuell sind wir positiv überrascht, dass gleich viele Saisonkarten verkauft werden konnten wie letztes Jahr und bis jetzt mehr Einzeltickets verkauft werden konnten als im Durchschnitt der letzten Saison», gibt Bachmann bekannt. Gleichzeitig kämen mehr Abonnenten physisch an die Spiele, was dazu führe, dass sich der SCB aktuell sogar leicht über dem budgetierten Wert befinde – auch wenn dieser im Vergleich zu vor der Pandemie defensiv erstellt worden sei.

Der EHC Biel sieht keine grossen Abweichungen seiner Zuschauerzahlen im Vergleich zu vor der Pandemie. Die Zuschauer-Zahlen der ersten vier Spiele seien grundsätzlich gut, so CEO Daniel Villard. «Wir haben ein relativ konservativ gerechnetes Zuschauer-Budget und gehen davon aus, dass wir diese Zahlen erreichen werden.»

«Die Fan-Nähe kann dem Sport einen emotionalen Boost geben»

Das wichtigste Mittel, um die Fans in die Eishockey-Stadien zu locken, sei nebst den sportlichen Leistungen die Nähe zu den Fans – darin sind sich alle drei Clubs aus dem Kanton Bern einig. Auf preislich reduzierte Angebote verzichte der EHC Biel momentan. Aber: «Aktuell läuft eine sehr breit angelegte Fanumfrage, in welcher sich schon über 2500 Personen über das Matcherlebnis und viele weitere Punkte ausführlich geäussert haben», verrät Villard.

Auch der SCB will die Zeiten hinter sich lassen, «in denen die Mannschaft wegen Corona von Fans abgeschottet werden musste». COO Ralf Bachmann ist überzeugt: «Diese Fan-Nähe kann dem Sport einen emotionalen Boost geben.»

veröffentlicht: 6. Oktober 2022 19:55
aktualisiert: 6. Oktober 2022 19:55
Quelle: BärnToday

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