Quelle: TeleBärn
Das Nein zur Massentierhaltungsinitiative ist seit Sonntag Tatsache. Eines der Argumente der Gegner war, dass die Initiative die Abhängigkeit von Importen erhöhen würde. Kilian Baumann, Präsident der Kleinbauer-Vereinigung und Grüne-Nationalrat, hat damit gerechnet, weshalb er im Parlament einen Gegenvorschlag eingebracht hatte mit Importbedingungen.
Dieser wurde allerdings abgelehnt: «Die Kompromissvorschläge wurden im Parlament vom Bauernverband abgelehnt, deshalb kann man jetzt nicht behaupten, man habe die Initiative wegen den Importen nicht gewollt.»
Bewusst einkaufen
Trotz der Ablehnung zur Initiative bleibt das Thema Massentierhaltung weiterhin auf dem Tisch. «Wir hatten von 2016 bis 2020 eine Bio-Offensive, bei der viele Betriebe umgestellt wurden», erklärt Hans Jörg Rüegsegger, Präsident des Berner Bauern Verbands. Nun gehe es darum, den Absatz zu fördern. «Der Dialog der letzten Monate hat gezeigt, dass wenn man bewusst einkauft, das Angebot steuern kann.»
Verantwortung ausgelagert
Damit wird die Verantwortung an die Konsumentinnen und Konsumenten ausgelagert. Für Baumann keine gute Strategie: «Es ist nicht allein der Konsument, der entscheiden kann. Es passiert sehr viel, bevor das Produkt auf das Ladenregal kommt», erklärt er.
Eine wichtige Rolle würden auch die Labels der Produkte im Laden spielen. Rüegsegger glaubt aber nicht, dass eine neue Abstufung oder gar neue Labels förderlich wären: «Wir haben einen Label-Dschungel.» Die Knospe aus der Schweiz sei noch verständlich, aber jeder Grossverteiler habe noch weitere Labels, teilweise auch mit importierten Lebensmitteln.
(pfl)