Energie

Adelbodner entscheiden über alpine Solaranlage auf der Schwandfäl

02.11.2023, 11:29 Uhr
· Online seit 02.11.2023, 11:28 Uhr
Auf dem Schwandfäl oberhalb von Adelboden soll eine alpine Solaranlage entstehen, die künftig 40 Prozent des Winterstroms von Adelboden produziert. Die Gemeindeversammlung entscheidet am 24. November über das Vorhaben.
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Gibt sie grünes Licht, könnte das Baugesuch bis Ende Jahr eingereicht werden. Das teilte die Licht- und Wasserwerk Adelboden AG (LWA) am Donnerstag mit. Sie hat die Anlage zusammen mit der Tschentenbahnen AG und der BKW projektiert.

Die Gemeinde ist nicht beteiligt, muss aber gemäss Bundesvorgaben ihre Zustimmung geben. Die Anlage soll sich über rund zehn Hektaren erstrecken, was der Grösse von 14 Fussballfeldern entspricht.

Bisher war die lokale Stromerzeugung in Adelboden aufgrund der Schneeschmelze vorwiegend auf den Sommer ausgerichtet. Durch die Alpine Solaranlage Schwandfäl würde sich dies ändern.

Auf nachhaltige Weise könnte ein Teil des benötigten Winterstroms auf Gemeindeboden produziert werden, wirbt die LWA für das Projekt. Dies würde mehr Unabhängigkeit vom stark schwankenden Strommarkt bedeuten, aber auch die lokalen Energiepreise stabilisieren und die lokale Wertschöpfung erhöhen.

Umweltverträglichkeit unter der Lupe

Die Fläche für die Solaranlage wird von der Alpschaft Schwandfäl zur Verfügung gestellt. Das Amt für Umwelt und Energie des Kantons Bern habe den Standort in einer ersten Einschätzung als geeignet beurteilt, hielt die LWA fest.

Bei der Umsetzung des Projekts sollen sowohl die Bedürfnisse der Tierwelt und der Alpwirtschaft berücksichtigt werden, ebenso die des Landschaftsschutzes. Wild- und Nutztiere können dank der grossen Abstände der 19 Modultische und ihrer Höhe über dem Boden weiterhin ungehindert zirkulieren, hiess es im Communiqué.

Vom grössten Teil des Siedlungsgebiets sei die Anlage kaum einsehbar. Nach Ablauf der Lebensdauer werde sie von Gesetzes wegen vollständig zurückgebaut.

Strom schon ab Ende 2025

Die Anlage soll bis 2028 vollständig in Betrieb genommen werden. Zehn Prozent davon sollen bereits Ende 2025 Strom produzieren können. Der ambitionierte Zeitplan ist laut LWA nötig, um die finanzielle Unterstützung vom Bund zu erhalten.

Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 35 Millionen Franken, wie aus Angaben auf der Website der LWA hervorgeht. Der Bund finanziere davon maximal 60 Prozent als Einmalvergütung.

Mehrere Projekte

Projekte für alpine Solaranlagen in den Berner Alpen gibt es auch anderswo. So will die Basler Energieversorgerin IWB auf Käserstatt im Skigebiet von Meiringen-Hasliberg eine Photovoltaik-Anlage auf einer Fläche von bis zu 17 Hektaren errichten.

Hinter den Projekten steht der Bund mit seiner Solaroffensive für eine sichere Stromversorgung im Winter. Mit den bis 2025 geltenden dringlichen Änderungen im Energiegesetz wird die Bewilligung von Photovoltaik-Grossanlagen deutlich vereinfacht.

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(sda)

veröffentlicht: 2. November 2023 11:28
aktualisiert: 2. November 2023 11:29
Quelle: BärnToday

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