1.-April-Scherze

Berner Ampeln bevorzugen Velofahrer und Tram tönt wie ein Porsche

01.04.2023, 19:14 Uhr
· Online seit 01.04.2023, 16:41 Uhr
In der Schweiz haben Medien traditionell zum 1. April ihre Leserschaft teils mit unwahren Meldungen veräppelt. Auch verschiedene Unternehmen und Behörden waren zum Scherzen aufgelegt.
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Bern und seine Veloförderung

Die Stadt Bern testet derzeit eine «intelligente Ampel», die Velofahrer bevorzugt. Das berichten die «Berner Zeitung» und «Der Bund». Die «dynamisch-sensible Ampelanlage»habe unterschiedlich lange Grünphasen - je nach Fahrzeugtypen, die unterwegs seien. Nähere sich ein Velo, schalte die Ampel schnell auf Grün, bei einem Lieferwagen auf Rot. Aufgedeckt worden sei die neue Ampel von der Präsidentin der IG Junge Lieferwagenfahrer:innen Region Bern und einem «freischaffendem Whistleblower».

Auch bei Radio Berner Oberland handelte der Aprilscherz vom Drahtesel. Der Kanton Bern wolle das Velofahren mit Steuervergünstigungen fördern, berichtete das Lokalradio. Wer mit dem Velo zur Arbeit fahre, könne künftig die gefahrenen Kilometer bei den Steuern abziehen. Das steuerbare Einkommen reduziere sich pro gefahrenem Kilometer um einen Franken. Bei einem Arbeitsweg von fünf Kilometer sind dies laut Radio Berner Oberland jährliche Steuerabzüge von 4500 Franken.

Bieler Elektroautos und beleuchtete Oberländer Gipfel

Besitzerinnen und Besitzer von Elektroautos können künftig in Biel ihre Autos über die Buslinie aufladen. Wie das funktioniert? Eine Box wird auf dem Dach der Autos installiert, wie das Nachrichtenportal Ajour schrieb. Ein daran befestigter Metallarm verbindet das Auto schliesslich mit dem Kabelsystem des Bieler Busnetzes.

Auf den bekanntesten Berggipfeln der Berner Alpen sollen Lichter installiert werden, wussten «Berner Oberländer» und «Thuner Tagblatt» zu berichten. So solle die Flugsicherheit erhöht werden. Auch die Schweizer Nachbarländer, die EU und die US-Flugsicherheitsbehörde seien in die Planungen involviert und hätten auf eine schnelle Umsetzung gedrängt.

Obligatorische Sprachtests und Urban Gardening im Beichtstuhl

Alle Freiburgerinnen und Freiburger sollen nach den Plänen der Kantonsregierung zum Sprachtest antanzen müssen: Das berichteten die «Freiburger Nachrichten». Ein obligatorischer Sprachtest für alle sei Bestandteil des neuen Sprachgesetzes. Der Kanton wolle damit die Verständigung zwischen den Sprachregionen fördern. Noch offen sei, welches Sprachniveau erreicht werden müsse.

In den Kantonen Freiburg und Waadt ist die ökologische Revolution in der Kirche angekommen. Künftig sollen nicht mehr nur Aussenbereiche begrünt werden, sondern auch das Innere der Kirchen, wie «La Liberté» schrieb. Das Bistum Lausanne, Genf und Freiburg empfahl, die Beichtstühle in Permakulturräume umzuwandeln. «Es ist an der Zeit, dass die Pfarreien sich vom Urban Gardening inspirieren lassen und diese Räume den Gläubigen zur Verfügung stellen, die kommen können, um Bio-Pflanzen anzubauen und sich gleichzeitig in einer nicht wertenden Haltung zu verbrüdern», hiess es.

UBS-Mützen für KMU und abgelaufenes Streusalz

Die UBS will ihr Image aufpolieren und ihre Nähe zum Schweizer Volk zeigen. Sie gestaltete dazu im Stil der Kultmütze der Credit Suisse, ehemals Schweizer Kreditanstalt SKA, eine eigene Kappe. Die Wollmütze heisst «We Are KMU», wie der «Tages-Anzeiger» schrieb. Die Mütze solle etwas Versöhnliches ausstrahlen und so prangen drei lachende Gesichter im Logo der UBS. Erste Exemplare der 500'000 Stück grossen Kollektion werden am Samstag vor dem UBS-Hauptgebäude am Paradeplatz verteilt.

Aufgrund des schneearmen Winters haben 300'000 Tonnen Streusalz im Kanton Graubünden bald ihre Mindesthaltbarkeit erreicht. Das stellte das Tiefbauamt Graubünden vor Probleme, die kreative Lösungen erforderten, wie die «Südostschweiz» schrieb. Kurzerhand gingen die Behörden mit den Herstellern von Bündnerfleisch eine Kooperation ein. Aus dem überschüssigen Salz können laut Tiefbauamt drei Milliarden Kilogramm Bündnerfleisch gepökelt werden.

Auch Unternehmen und Behörden zum Scherzen aufgelegt

Doch nicht nur Medien verbreiteten am Samstag bewusst Falschmeldungen. Auch einige Behörden, Verbände und Unternehmen liessen es sich nicht nehmen, Mitteilungen zu verschicken, bei deren Inhalten wohl gewisse Zweifel angebracht sind:

So soll in der Stadt Bern bald ein Tram im Einsatz stehen, das laute Motorengeräusche von sich gibt. Die Idee stamme aus einer Kooperation mit VW, schreibt Bernmobil auf den sozialen Medien.

Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) hat auf die Zunahme von ausländischen Spionageballonen reagiert. Wie es am Samstag mitteilte, hat es eine neue Sonderkategorie «Ausländische Ballone» geschaffen. Demnach bedürfen entsprechende Luftfahrzeuge zum Einflug und Verkehr in der Schweiz grundsätzlich einer Sonderbewilligung zur Benutzung des schweizerischen Luftraumes. Der Antrag müsse spätestens zwei volle Werktage vor Beginn des beabsichtigten Fluges beim BAZL eingegangen sein.

In Genf kann man auf den Skiern durch den Flughafen

Der Flughafen Genf umgarnt Skifahrer. Im Rahmen eines Pilotprojekts werde derzeit eine Möglichkeit getestet, damit Skifahrer auf den Skiern vom Terminal zum Gate und dann zum Flugzeug gelangen könnten, teilte der Flughafen mit. Zu diesem Zweck würden synthetische Teppiche ausgelegt, auf denen Skifahrer gleiten können. Ziel sei es, den Verkehr im Terminal an Tagen mit hohem Verkehrsaufkommen zu verflüssigen.

Die schweizerische Post hat ein innovatives Projekt lanciert, um Strom zu sparen und um die Mitarbeitenden gleichzeitig fit zu halten. Wie das Unternehmen mitteilte, stellen Post und Postauto den Mitarbeitenden an allen Standorten sogenannte Spinning Bikes zur Verfügung. Die Mitarbeitenden könnten während der Pause in die Pedale treten und damit Strom für die Elektrofahrzeuge von Post und Postauto produzieren. Das Potenzial des Projekt «Cycle for Future» sei enorm, die Verantwortlichen seien begeistert.

(sda/tka)

veröffentlicht: 1. April 2023 16:41
aktualisiert: 1. April 2023 19:14
Quelle: BärnToday

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