Berner Regionalgericht

Berner Pastor einer tamilischen Freikirche wegen Sozialhilfemissbrauch verurteilt

11.03.2024, 17:08 Uhr
· Online seit 11.03.2024, 17:08 Uhr
Ein tamilischer Pastor aus dem Kanton Bern wurde vom Berner Regionalgericht wegen Sozialhilfemissbrauchs, Urkundenfälschung und Anstiftung dazu verurteilt. Das Gericht spricht gegen den Mann aus Köniz unter anderem einen Landesverweis von fünf Jahren aus. Das Urteil kann angefochten werden.
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Der verurteilte Pastor einer tamilischen Freikirche sorgte bereits mehrmals für Schlagzeilen. Nicht nur in Bern, sondern gar international. Ihm wurde vorgeworfen mehrere junge Frauen, teilweise Minderjährige, sexuell missbraucht zu haben. Dies im Rahmen kirchlicher Praktiken in seiner Freikirche in Bern-Bümpliz.

Die Rundschau von SRF hatte 2019 darüber berichtet. Weil sich keines der Opfer traute mit Namen gegen den Pastor auszusagen, verfolgte die Staatsanwaltschaft die Vorwürfe nicht weiter.

26'000 Franken zu viel Sozialhilfe bezogen

Vor dem Berner Regionalgericht stand der Mann wegen anderen Vorwürfen. Bei der Verhandlung ging es um Sozialhilfemissbrauch. Im Zentrum stand die Frage, ob der Pastor und seine Ehefrau zu viel Sozialhilfe bezogen haben.

Es geht um eine Summe von 26'000 Franken, die zwischen 2016 und 2019 unrechtmässig bezogen worden seien. Der Pastor habe den Behörden verschwiegen, dass in seinem Haushalt zwei weitere Frauen lebten, was zur Reduktion der Gelder geführt hätte.

Pastor und seine Frau müssen Schweiz verlassen

Wie SRF berichtet, wurde nun sowohl der Pastor als auch seine Frau vom Regionalgericht verurteilt. Der Pastor soll eine Geldstrafe von 140 Tagessätzen à 40 Franken zahlen. Zudem hat das Gericht gegen ihn und seine Frau einen Landesverweis von fünf Jahren ausgesprochen.

Die zwei jüngeren Frauen, die im selben Haushalt lebten wie das Paar wurde teilweise schuldig gesprochen, wegen Urkundenfälschung.

(mfu)

veröffentlicht: 11. März 2024 17:08
aktualisiert: 11. März 2024 17:08
Quelle: BärnToday

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