Berner Spitalangestellte erhalten mehr Lohn
«Wir sind teilweise zufrieden», sagt Meret Schindler, Gewerkschaftssekretärin VPOD zu den abgeschlossenen Verhandlungen zum Teuerungsausgleich. Zwar würden die Spitäler einen höheren Teuerungsausgleich als der Kanton bezahlen, doch reiche es nicht, solange nicht die volle Teuerung ausgeglichen ist.
Gefordert war ein Teuerungsausgleich von 3 Prozent. Die Berner Spitäler und Klinik bezahlen mit 1,5 Prozent der Lohnsumme nun die Hälfte davon. Das Spitalzentrum Biel bezahlt einen Teuerungsausgleich von 2 Prozent.
Nacht- und Wochenendzulagen steigen über die nächsten Jahre
Zufrieden ist man bei den Personalverbänden aber besonders mit der Erhöhung der Zulagen für Nacht- und Wochenenddienste. Ab 1. April 2023 bezahlen alle Spitäler und Kliniken sieben Franken Zulage pro Stunde für Nacht- und Wochenenddienste. Dieser Betrag soll über die nächsten Jahre schrittweise auf zehn Franken erhöht werden.
Auch hier ist das Spitalzentrum Biel bereits einen Schritt voraus und bezahlt bereits diesen gewünschten Zuschlag von zehn Franken. «Das ist extrem wichtig und eine grosse Entlastung für das Personal», so Schindler. «Wir haben den Eindruck, dass die Spitäler auf einem guten Weg sind, einheitlich aufzutreten und unsere Gesundheitsversorgung auch in wirklich schwierigen Zeiten aufrecht erhalten.»
Pflegebranche braucht mehr Geld
Die die Personalverbände war es bei den Verhandlungen besonders wichtig, nicht unter dem Schweizer Durchschnitt zu landen, wie Schindler erklärt: «Wir haben den grössten Gesamtarbeitsvertrag der Schweiz im Gesundheitswesen. Wenn wir unter dem Durchschnitt wären, hätten wir diesen damit runtergezogen.»
Mit Blick auf die Pflegeinitiative sei es ein «Fingerzeig in die richtige Richtung», aber man könne nicht alles mit Lohnverhandlungen anpassen. «Wir bräuchten gesamthaft mehr Geld und man müsste die Lohnstrukturen für alle nach oben korrigieren», so die VPOD-Gewerkschaftssekretärin.
(sda/dak)