Berner Obergericht

Bordellbetreiber erpresst Geschäftspartner: «Dachte, die wollten mich töten»

· Online seit 10.09.2022, 12:07 Uhr
2019 hatte ein Bordellbesitzer seinen Geschäftspartner in einer Sauna eingesperrt. Am Freitag bestätigte das Berner Obergericht das Urteil des Regionalgerichts Emmental-Oberaargau: Neun Monate bedingt.
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Eine halbe Stunde in einer heissen Sauna eingesperrt: Das erlebte im April 2019 ein Bordellbetreiber im Emmental. Er wurde von mehreren Männern, darunter sein Geschäftspartner, angegriffen und durch die Sauna-Tortur dazu bewegt, das Bordell an seinen Geschäftspartner zu überschreiben. Dieser Fall wurde am Freitag im Berner Obergericht verhandelt, wie die «Berner Zeitung» und «Der Bund» berichten.

Das Regionalgericht Emmental-Oberaargau verdonnerte den Tatverdächtigen wegen Tätlichkeiten, Nötigung und Freiheitsberaubung zu sieben Monaten bedingter Haftstrafe mit zweijähriger Probezeit. Dieser wollte das Urteil nicht anerkennen und zog es weiter ans Berner Obergericht. Dieses bestätigte am Freitag nun das Urteil, dazu kommen noch 10'000 Franken Gerichtskosten.

Das Opfer erklärte im Gerichtssaal, wie er um sein Leben bangte. Der Tatverdächtige gibt sich teilweise geständig, wie die Zeitungen schildern.

Die Berner Zeitungen machen noch auf ein weiteres pikantes Detail aufmerksam: Der Verurteilte, ein 54-jähriger Österreicher, war zum Zeitpunkt der Tat ein Mitglied des Motorradclubs Broncos. Erst im Juni lief in Bern der sogenannte «Rockerprozess» gegen Broncos, Hells Angels und Bandidos. Auch der 54-jährige Österreicher sass dort auf der Anklagebank – und wurde zu einer bedingten Freiheitsstrafe von neun Monaten verurteilt. Wie die «Berner Zeitung» und «Der Bund» schreiben, habe der Mann Berufung eingelegt.

(dak)

veröffentlicht: 10. September 2022 12:07
aktualisiert: 10. September 2022 12:07
Quelle: BärnToday

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