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Darum ist das Medikament Saxenda in vielen Apotheken vergriffen

Hilft beim Abnehmen

Darum ist das Medikament Saxenda in vielen Apotheken vergriffen

18.08.2023, 18:52 Uhr
· Online seit 14.08.2023, 07:50 Uhr
Eine Leserreporterin bemerkte in der Berner Bahnhofsapotheke am Mittwoch einen gelben Post-it-Zettel: Das Medikament Saxenda, das beim Abnehmen helfen soll, sei vergriffen. Das ist kein Einzelfall – und nicht unproblematisch.
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Wer sich in einer Apotheke das Medikament Saxenda holen will, wird momentan mit grösster Wahrscheinlichkeit enttäuscht. Denn: Das Medikament ist an vielen Standorten vergriffen. Die starke Nachfrage führt Personen, die auf das Medikament angewiesen sind, vor Probleme. «Viele Leute kommen zu uns und sind verzweifelt. Sie sagen, sie waren bereits in zehn verschiedenen Apotheken und keine davon habe Saxenda an Lager», erzählt Dr. Daniel Wechsler, der die Dropa Apotheke in Bern leitet und für die Öffentlichkeitsarbeit des kantonalen Apothekerverbands zuständig ist.

Doch was ist Saxenda eigentlich? «Es handelt sich um ein Medikament, dass man spritzen muss. Es wirkt ähnlich wie Insulin und wird daher in erster Linie von Personen mit Diabetes benützt, um den Blutzucker zu senken. Es wirkt sich indirekt auf den Blutzucker aus, indem die Insulin-Ausschüttung erhöht wird», erklärt Wechsler.

Dies habe eine starke Hemmung des Appetits zur Folge – daher könne das Medikament auch auf adipöse Menschen angewendet werden. Aber: Saxenda ist verschreibungspflichtig, so Wechsler. «Das Medikament hat eine Zulassung für Personen mit starkem Übergewicht. Wenn der Body-Mass-Index (BMI) höher als 30 ist, wird das Medikament sogar von der Krankenkassen-Grundversicherung bezahlt.»

Saxenda fehlt Personen, die darauf angewiesen sind

Die Wirkung des Medikaments scheint sich in der Bevölkerung herumgesprochen zu haben. Dies sei insbesondere für Menschen, die an Adipositas leiden, eine schwierige Situation. «Für Personen mit Diabetes gibt es Ausweichmöglichkeiten. Aber für jemanden mit BMI 30 gibt es aktuell keine adäquate Alternative», erklärt der Apotheker. Er vermutet, dass Ärzte das Medikament Leuten verschrieben hätten, bei deren Gesundheitszustand es wahrscheinlich gar nicht zuglassen gewesen wäre.

Dies ist nicht ungefährlich. Denn: Saxenda kann Nebenwirkungen wie Magendarmbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung oder Kopfschmerzen verursachen. «Für Personen mit geringem Übergewicht wiegen die Risiken der Nebenwirkungen grösser als der Gesundheitsgewinn durch einen Gewichtsverlust», so Wechsler. «Für einen gesunden Mensch, der kein hohes Übergewicht hat, sondern nur einige Kilos verlieren will, ist Saxenda absolut ungeeignet.» Wer allerdings einen BMI über 30 habe, trage durch das Übergewicht ein grösseres Risiko, als die Saxenda-Nebenwirkungen verursachen könnten.

Unbestimmter Lieferunterbruch

Momentan bestehe der Lieferbruch auf unbestimmte Zeit, sagt Wechsler. «Wie lange der Unterbruch dauert, wissen wir nicht.» Auch in der Vergangenheit sei es schon vermehrt zu Lieferunterbrüchen gekommen.

Der Grund sei die hohe Nachfrage, schreibt Irène Stephan, Mediensprecherin der Herstellerfirma Novo Nordisk Pharma AG. «Wir tun alles dafür, um die eingeschränkte Liefersituation so begrenzt wie möglich zu halten und den Bedarf schnellstmöglich wieder stabil bedienen zu können. Wir haben die vorhandenen Produktionskapazitäten erhöht und investieren in erheblichem Umfang in neue Produktionsanlagen.» Für die Unannehmlichkeiten, welche der aktuelle Lieferengpass verursache, bittet das Unternehmen um Entschuldigung.

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veröffentlicht: 14. August 2023 07:50
aktualisiert: 18. August 2023 18:52
Quelle: BärnToday

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