Die Igelweibchen wollen noch nicht in den Winterschlaf
«Das sind die Weibchen», antwortet eine Mitarbeiterin der Igelhilfe Satis in Seon mit einem Lachen. Während die meisten männlichen Igel bereits das Winterquartier bezogen und sich zur Ruhe gelegt haben, sind die Igelweibchen oft bis spät im November noch unterwegs. «Sie suchen nach Futter, solange die Tiere in der Nacht aktiv sind, ist das nicht beunruhigend», erklärt die Expertin.
Kranke Igel sind tagaktiv
Leider gibt es aber auch jedes Jahr Igel, welche den Winter nicht überleben werden. «Es sind kranke, schwache, zu kleine oder noch junge Igel», erklärt die Mitarbeiterin der Igelhilfe. Bringt ein Igel bis Ende November nicht mindestens 500 Gramm auf die Waage, so hat er keine Chance, in der Natur zu überleben. Deshalb ist es für die Expertin auch wichtig, dass solche Tiere, welche am Tag umherirren, unbedingt zum Tierarzt gebracht werden. «Meist sind sie verletzt, haben Parasiten oder sind unterernährt. Diese Tiere können wir nicht behandeln. Das muss eine Fachperson anschauen. Auch junge Igel, welche zu spät auf die Welt kommen, haben kaum Chancen zu überleben. Das ist die Natur», so die Mitarbeiterin.
Igel sind Wildtiere und dürfen nicht in Gefangenschaft gehalten werden
Wer einen kranken Igel entdeckt, darf diesen beispielsweise in einer Kartonschachtel zum Tierarzt fahren, nicht aber zu Hause pflegen oder versuchen, ihn selbst «aufzupäppeln». Igel sind Wildtiere und deshalb von Gesetzes wegen geschützt. «Wer einen Igel über längere Zeit zu Hause hält, macht sich strafbar», betont auch die Igelbetreuerin vom Satis.
Noch knapp 20 Tage besuchen uns die Igelweibchen voraussichtlich in den Gärten. Danach suchen auch sie ihre Winterquartiere auf und verschlafen den kalten, nassen Winter, um im Frühling wieder durch unsere Gärten zu tapsen.