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Weihnachten: Diese Berner Gemeinden erstrahlen in einem Lichtermeer

Weihnachtsbeleuchtung

Diese Berner Gemeinden erstrahlen in einem Lichtermeer

· Online seit 20.11.2023, 06:02 Uhr
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt: Auch in diesem Jahr beschränken Berner Gemeinden ihre Weihnachtsbeleuchtung aus Sorge vor einer Energiemangellage – in anderen herrscht Normalbetrieb. Der Überblick.
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Stadt Bern

«Die Risikofaktoren für eine Strommangellage bestehen weiterhin», sagt der Stadtberner Energiedirektor Reto Nause auf Anfrage von BärnToday. «Die Situation ist aber etwas entspannter.» Dies, weil der Bund seit dem letzten Jahr Ersatzkapazitäten geschaffen habe.

Es gilt Folgendes: «Die Weihnachtsbeleuchtung wird jeweils um 23 Uhr abgeschaltet.» Im Vorjahr war eine Stunde früher Lichterlöschen angesagt. «Früher brannte sie die ganze Nacht. Im Vergleich dazu sparen wir etwa 50 Prozent Strom ein», so Nause. Der Energiedirektor geht davon aus, dass diese Massnahme auch in den nächsten Jahren bestehen bleiben wird.

2023 markiert das zweite Jahr, in dem die Stadt selbst für die Weihnachtsbeleuchtung und den Gassenschmuck in der Unteren und Oberen Altstadt zuständig ist. Zuvor waren die Vereinigten Altstadtleisten und der Verband Berncity zuständig, die die Beleuchtung aus Finanzierungsgründen nicht mehr selbst tragen wollten. Co-Geschäftsleiterin Anna Bähni ist aber nach wie vor überzeugt: «Die Weihnachtsbeleuchtung ist für das Stadtbild und die Attraktivität der Stadt enorm wichtig.»

Die eigene Beleuchtung der Stadtberner Geschäfte halte sich in Grenzen. «Mit diesen Preisen kann sich niemand eine üppige Beleuchtung leisten», so Bähni. Die meisten würden ohnehin auf die energiesparende LED-Technologie setzen – und das schon seit Jahren.

Nicht so das grosse Warenhaus Loeb beim Berner Bahnhof. Geschäftsführer Ronald Christen sagt: «Unsere alte Weihnachtsbeleuchtung wird nicht mehr montiert, da diese nicht mit LED ausgerüstet und schlecht für unsere Strombilanz ist.»

Loeb werde aber nicht ganz auf eine Beleuchtung verzichten, so Christen: «Dieses Jahr werden wir eine dezente Aussenbeleuchtung auf unserem Vordach installieren. Im nächsten Jahr soll dann diese Weihnachtsdekoration auch auf Seite Schauplatzgasse und Spitalgasse montiert werden.» In diesem Jahr wolle man testen, wie die Berner Bevölkerung auf die neue Dekoration, respektive die Weihnachtsbäume reagiere.

Kehrsatz

20 Jahre lang verschönerten leuchtende Weihnachtssterne das Ortsbild von Kehrsatz. In diesem Jahr werden diese nun aber nicht mehr aufgehängt. Ausschlaggebend waren dafür aber nicht Energiespar-Argumente. «Die Sterne sind in die Jahre gekommen und haben die technischen Vorgaben nicht mehr erfüllt», lässt der zuständige Gemeinderat Roland Geiger mitteilen.

Es werde nun ein neues System ausgearbeitet. «Ziel ist, dass im 2024 wieder neue Weihnachtssterne den Dorfkern von Kehrsatz beleuchten werden.»

Einige Weihnachtssterne wird es in «Chäsitz» wohl dennoch zu bestaunen geben – wenn auch nicht auf öffentlichem Grund. Bis Ende Oktober konnten sich Einwohnerinnen und Einwohner für die Abholung der Sterne melden. 16 Sterne konnten so abgegeben werden, die restlichen 50 Stück werden entsorgt.

Belp

Die Gemeinde Belp setzte im vergangenen Jahr diverse Stromsparmassnahmen um. Die Weihnachtsbeleuchtung beschränkte sich auf den Dorfkern, auf dem Dorfplatz erstrahlte der Tannenbaum. «In diesem Jahr herrscht wieder Normalbetrieb», sagt der zuständige Gemeinderat Jean-Michel With. «Für viele ist die Beleuchtung wichtig fürs Gemüt», betont er.

«Wir haben in Belp keine Weihnachtsbeleuchtung wie in der Zürcher Bahnhofsstrasse, die Beleuchtung ist der Grösse unserer Gemeinde angemessen.» Im Gegensatz zu früher setze Belp aber inzwischen komplett auf die LED-Technologie. Zudem sorge eine Zeitschaltuhr dafür, dass der Weihnachtsbaum und die Weihnachtssterne nur am Abend, und nicht mitten in der Nacht brennen.

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Thun

Wie auch im Vorjahr verzichtet die Stadt auf die nächtliche Beleuchtung öffentlicher Gebäude. Auch die Weihnachtsbeleuchtung wird anlog zum letzten Winter um 22 Uhr ausgeschaltet. Die komplette Beleuchtung wurde auf die LED-Technologie umgerüstet und braucht daher nur noch wenig Strom.

«Das hat sich letztes Jahr ziemlich bewährt und wir waren froh, haben wir auf die Beleuchtung nicht komplett verzichtet», sagt Alain Marti von Thuncity. «Den schönsten Weihnachtsbaum auf dem Thuner Rathausplatz leisten wir uns auch in diesem Jahr wieder.»

Biel

Die Bieler Energiedirektorin Lena Frank teilt mit: «Die Weihnachtsbeleuchtung ist in der Stadt Biel hauptsächlich privat organisiert. In Absprache mit der Stadt wird die reduzierte Leuchtzeit vom letzten Jahr beibehalten.»

Die Stadt am Bielersee reduzierte im vergangenen Jahr die Leuchtzeit um 40 Prozent. Sie erstrahlte jeweils von 15.30 bis 21 Uhr.

Der Weihnachtsbaum auf dem Zentralplatz wird heuer am 23. November eingeweiht. Er kann dann bis zum 7. Januar bewundert werden.

Kirchberg

Innovativ fiel die Gemeinde Kirchberg im vergangenen Jahr auf. Wer den Weihnachtsbaum im Zentrum leuchten sollten, musste in die Pedale treten.

Quelle: BärnToday / Warner Nattiel

In diesem Jahr verzichtet man auf den Velo-Antrieb. «Wir werden in diesem Jahr wie in den Jahren vor 2022 die üblichen zwei beleuchteten Weihnachtsbäume aufstellen», so Gemeindepräsident Andreas Wyss.

Langenthal 

Verglichen mit anderen Gemeinden wagte die Stadt Langenthal 2022 einen radikalen Schritt: Sie verzichtete im öffentlichen Raum und in städtischen Gebäuden komplett auf die Weihnachtsbeleuchtung.

In diesem Jahr können Weihnachtsfans aufatmen: «Dieses Jahr ist alles beim Alten. Die Weihnachtsbeleuchtung hängt und die Bäume kommen und werden geschmückt», sagt der zuständige Gemeinderat Michael Schär.

Langnau

Alle Jahre werden in Langnau 26 Sternsinger-Symbole im Dorf installiert. Im letzten Jahr wurde angesichts der Energiesituation die Anzahl auf neun reduziert.

In diesem Jahr kommen die Symbole in der Emmentaler Gemeinde wieder voll zur Geltung. «Unsere Weihnachtsbeleuchtung wird in diesem Jahr wieder ‹ganz normal› leuchten», sagt Gemeindepräsident Walter Sutter. «Will heissen, dass die wohl eher symbolischen Sparmassnahmen des letzten Jahres zumindest in dieser Weihnachtszeit nicht wiederholt werden.»

Saanen 

Im vergangenen Jahr rief Gstaad (Gemeinde Saanen) zum Energiesparen auf. Weihnachtsbeleuchtungen sollten jeweils um Mitternacht abgeschaltet werden und nur bis 8. Januar beleuchtet werden.

Im Gegensatz zum vergangenen Jahr werden allerdings keine besonderen Massnahmen ergriffen oder Empfehlungen abgeben. Verwaltungsdirektor Roman Gimmel erklärt: «Als Mitglied der Energiespar-Alliance halten wir uns als Einwohnergemeinde Saanen permanent auf dem Laufenden. So wissen wir aus übergeordneten Bereichen, dass ‹Energie sparen auf Vorrat› diesen Winter nicht angezeigt ist.»

veröffentlicht: 20. November 2023 06:02
aktualisiert: 20. November 2023 06:02
Quelle: BärnToday

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