«Es geht auch mit einem Sonntagsspaziergang und einer Bratwurst»

«Wir wollen am Sonntagnachmittag gemeinsam an der Emme und dem Areal des geplanten Logistikzentrum entlang laufen. Dort zeigen wir den Leuten, was das Zentrum für Auswirkungen auf die Biodiversität und die Lebensqualität in der Region hat», sagt Leo Valentin Hug, der Co-Präsident der Juso Solothurn.

Keine Demo, sondern Spaziergang

Es soll keine politische Demonstration werden, sondern ein «friedlicher Spaziergang» sein, wo man sich trifft, wo man über das Thema diskutiert und danach zum Abschluss gemeinsam grilliert, sagt Hug weiter. Es gehe auch darum, die Region kennen zu lernen und die Auswirkungen des Logistikzentrums vor Ort einschätzen zu können.

Eingeladen zu diesem Spaziergang haben die Juso Emmental und die Juso Solothurn, weil das geplante Logistikzentrum in Utzenstorf Auswirkungen auf Gemeinden in beiden Kantonen haben würde. Der geplante LKW-Mehrverkehr würde vor allem die Berner Gemeinden Utzenstorf und Wiler und Gerlafingen und Biberist im Kanton Solothurn betreffen. Teilnehmen am Sonntag dürften aber natürlich alle, die sich für Themen wie nachhaltige Logistik, Biodiversität oder Umweltschutz interessieren.

Viele Fragezeichen

Ob das geplante Logistikzentrum wirklich kommt, ist aktuell ziemlich unklar. Der Kanton Bern hat im Februar die Baubewilligung erteilt, was zu vielen Reaktionen aus und von den umliegenden Gemeinden gesorgt hat. Gerüchten zufolge überlegt sich der Kanton Bern deshalb, die Baubewilligung wieder zu sistieren. Dazu wurde im Juli bekannt, dass die Migros im Gäu zwischen Egerkingen und Neuendorf ein weiteres Logistikzentrum plant. Ob dieses als Ersatz für Utzenstorf gedacht ist oder als Ergänzung ist aber nicht klar.

Vieles ist im Zusammenhang mit dem Projekt in Utzenstorf noch unklar. Die Juso geht im Moment davon aus, dass die Baubewilligung noch Gültigkeit hat und deshalb spaziert man am Sonntag der Emme entlang.

Politik geht auch mit Spaziergang und Bratwurst

Wie viele Leute da mitlaufen werden, könne er schlecht voraussagen, sagt Leo Valentin Hug. 20 bis 30 oder mehr wären aber sicher toll. «Je mehr umso besser», sagt Hug weiter und fügt abschliessend hinzu: «Politik geht auch mit einem Sonntagsspaziergang und einer Bratwurst – und natürlich dürfen auch Leute mitkommen, die eine andere politische Gesinnung haben. Auch sie bekommen am Schluss eine Bratwurst und etwas zu trinken.»