Passt das? Elektroparty Aero Festival feiert auf Flughafen Belp Premiere

BärnToday: Elektronische Musik ist laut, schnell, hat immer den gleichen Beat und kennt keine Melodie, so das Klischee. Warum soll man sich das einen ganzen Tag lang antun?

Sacha Hilfiker: Wir sind uns bewusst, dass gewisse Vorurteile gegenüber der elektronischen Musik bestehen. Mit internationalen und nationalen Künstlerinnen und Künstlern decken wir mit unserem Line-up ein breites Feld der elektronischen Musik mit verschiedenen Richtungen ab. Es wird somit ein musikalisch abwechslungsreicher und kein eintöniger Tag.

Ist Elektro in Bern gut aufgehoben? Die Menschen in Bern gelten doch als langsam?

Elektro ist in Bern definitiv gut aufgehoben. Bernerinnen und Berner sind bei der passenden Musik keineswegs langsam. In der Vergangenheit gab es in Bern viele gut besuchte Daydances und gut besuchte Popups, die elektronische Musik spielen. Aufgrund dessen haben wir das Gefühl, dass wir mit dieser Musikrichtung den Nerv der Bernerinnen und Berner treffen.

Zehn Stunden lang kann man beim Aero-Festival in Belp durchtanzen. Illegale Substanzen sind auf dem Gelände verboten. Doch wie hält man so lange durch?

Wir wollen am Festival so viele positive Emotionen erzeugen, dass es solche Substanzen definitiv nicht braucht. Mit einem vielfältigen Angebot an Essen und Getränken sorgen wir dafür, dass die Leute genügend Energie haben, um zehn Stunden durchhalten zu können.

Was darf man beim Aero-Festival erwarten?

Es wird ein einzigartiges Erlebnis, direkt neben der Flugpiste tanzen zu können. Ausserdem legen wir grossen Wert darauf, mit regionalen Foodpartnern zusammenzuarbeiten. Es wird fleischhaltige, vegetarische und vegane Speisen geben. Verschiedene Bars sorgen für die passende Erfrischung.

Zudem gibt es einen Glitzerstand, bei dem man sich für die passenden Festivalvibes schminken und die Haare flechten kann. Auch Merchandise, die passende Dekoration und ein VIP-Angebot dürfen nicht fehlen. Unser Ziel ist es, dass die Besuchenden noch lange über das Festival sprechen werden und wir es im nächsten Jahr wieder durchführen können.

Warum haben Sie sich für den Flughafen Belp entschieden? Stört Sie der Fluglärm nicht?

Wir sind überzeugt, dass der Fluglärm durch die vorbeijettenden Flugzeuge zu diesem Erlebnis passen. Uns war es wichtig, dass wir für ein neues Festival eine einmalige Location finden, die hoffentlich noch lange positiv in Erinnerung bleiben wird. Wer kann schon von sich behaupten, dass er schon einmal zehn Stunden neben einer Flugzeuglandebahn tanzen konnte?

3000 Leute sollen am 19. August mitfeiern. Sind Sie mit dem Ticketverkauf zufrieden?

Der Vorverkauf verläuft sehr gut. Je näher der Termin rückt, umso mehr werden sich Gedanken um ihre Wochenendplanung machen und ein Ticket kaufen. Wir sind auf gutem Weg und werden noch ordentlich die Werbetrommel rühren, damit am Ende auch 3000 Leute auf dem Platz stehen werden.

Das Festival dauert nur einen Tag. Anderswo würde man von einem Daydance sprechen. Weshalb sprechen Sie von einem Festival?

Unser Ziel ist es, das Aero-Festival langfristig zu etablieren, und dass wir nachhaltig wachsen und nach Möglichkeit auch auf mehrere Tage auszubauen. Aufgrund dessen haben wir uns bewusst für die Bezeichnung «Festival» entschieden.

Das Aero-Festival dauert nur bis 23 Uhr. Warum nicht länger?

Das ist ein berechtigter Punkt. Uns war wichtig, dass unsere Besucherinnen und Besucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln heimreisen können. Die letzten Züge ab Belp Bahnhof fahren um 00.39 Uhr ab. Nach dem Festivalende um 23 Uhr kann somit jede und jeder noch den Zug erwischen. Für den Transport vom und zum Bahnhof haben wir über unseren Partner Bernmobil Shuttlebusse organisiert. Dieser Transport ist im Ticketpreis des Festivals inklusive.

Ab 05.28 Uhr würden am Sonntagmorgen auch wieder Züge fahren. Warum also nicht die ganze Nacht durchtanzen?

Uns war es wichtig, dass wir bei der ersten Ausgabe den Bogen nicht zu fest überspannen. Wenn wir gute Erfahrungen machen und die Zusammenarbeit mit allen Partnerinnen und Partnern gut funktioniert, könnte man sich für kommende Ausgaben überlegen, das Festival abends zu verlängern.

Ist hier also doch der Berner Ansatz zu erkennen, dass man alles ein wenig gemütlicher angeht?

Nicht unbedingt. Bernerinnen und Berner können es gemütlich angehen und auch mal Gas geben. Wir freuen uns bereits auf Rückmeldungen der Besucherinnen und Besucher und sind gespannt, wie sie das Festival erleben werden.