Überschwemmungen

Hochwasser im Kanton Bern – Bieler sollen Keller räumen

15.11.2023, 16:53 Uhr
· Online seit 15.11.2023, 10:39 Uhr
Am Dienstagabend und am Mittwochmorgen sind bei der Kantonspolizei Bern zahlreiche Meldungen zum Unwetter eingegangen. Die Hälfte der Meldungen stammen aus dem Berner Oberland. Bisher gibt es keine Verletzten.

Quelle: TeleBärn / Mirjam Klaus / Leserreporter / Fabiola Hostettler

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Seit Dienstagabend sind bei der Kantonspolizei Bern 123 Meldungen eingegangen, wie eine Mediensprecherin auf Anfrage von BärnToday bestätigt. Grösstenteils habe es sich bei den Meldungen um Wasser in Gebäuden und über die Ufer getretene Gewässer gehandelt.

Im Berner Matte-Quartier ist die Schifflaube wegen Arbeiten zum Hochwasserschutz aktuell gesperrt. Die Feuerwehr entfernte aufgrund der akuten Hochwassergefahr einen Steg.

Saane über Ufer getreten

Nach intensiven Regenfällen im westlichen Berner Oberland führt die Saane viel Wasser Richtung Unterland. In der Region Laupen-Gümmenen ist in der Nacht auf Mittwoch die Saane über die Ufer getreten. In der Folge kam es zu Überschwemmungen. Die Feuerwehr ist vor Ort.

Für die Region unterhalb des Zusammenflusses von Saane und Sense bis zur Mündung der Saane in die Aare hat der Bund die zweithöchste Warnstufe «grosse Hochwassergefahr» ausgegeben, wie der Internetseite «naturgefahren.ch» am Mittwoch zu entnehmen ist.

Auch Bielersee-Region gefährdet

Ab dem Zusammenfluss von Saane und Aare ist die Hochwassergefahr noch «erheblich». Das gilt auch für die Bielersee-Region. Der Bielersee ist ein Rückhaltebecken für die Wasser der Aare. Der Pegel des Sees stieg in den vergangenen 24 Stunden an und erreichte am Mittwochmorgen eine Kote von 430,8 Meter über Meer. Die Behörden warnten, dass dieser Pegelstand eine Gefahr für angebundene Schiffe darstellen könnte.

Quelle: Arthur Sieber / BärnToday / Fabiola Hostettler

Vorhersagen des Bundesamtes für Umwelt schätzen, dass der Pegel im Verlauf des Tages wieder etwas sinken dürfte. Wegen der Hochwassergefahr ruft die Stadt Biel Anwohnerinnen und Anwohner von Gewässern auf, vorsorglich ihre Keller zu räumen. Die Bevölkerung wird gebeten, sich von den Gewässerufern fernzuhalten. Um Überschwemmungen zu verhindern, werde so viel Wasser wie möglich durch das Wehr in Port abgelassen, hiess es in der Mitteilung weiter. Die Wasserführung der Aare ist mit den unterliegenden Kantonen im sogenannte Murgenthaler Abkommen geregelt.

Zwischen Busswil und Studen und zwischen Kallnach und Fräschels war ausserdem die Hauptstrasse gesperrt. Dies ebenfalls im Zusammenhang mit Hochwassergefahr.

Lage im Berner Oberland beruhigt sich nach intensiven Regenfällen

Im Berner Oberland hat sich die Hochwassersituation am Mittwoch zu entspannen begonnen. Die Wassermassen sorgten dafür vom Unterlauf der Saane über die Aare und den Bielersee bis zur Einmündung der Emme in die Aare für Überschwemmungsgefahr.

Im Luxushotel Ultima in Gstaad ist die Einstellhalle des Hotels überflutet worden, wie der «Berner Oberländer» berichtet. Daraufhin musste der Strom im ganzen Gebäude unterbrochen werden. Die Hotelgäste wurden im Hotel Alpine Lodge untergebracht.

Im Kanton Bern sorgen die starken Regenfälle für grosse Wassermengen. So führen die Giessbachfälle beispielsweise enorm viel Wasser, wie du im Video sehen kannst.

Quelle: Sylvia Michel / BärnToday / Fabiola Hostettler

Die Regenfälle der vergangenen Stunden hatten im Berner Oberland die Bäche und Flüsse rasch anschwellen lassen. Betroffen war insbesondere das westliche Berner Oberland mit der Saane. Aber auch andere Gewässer wie die Simme oder die Kander gingen hoch und überschwemmten am einen oder anderen Ort Wiesen und Uferwege.

Erhebliche Hochwassergefahr, also die dritte von fünf Stufen, galt am Mittwochnachmittag noch für den Thunersee und für die Aare von der Mündung der Saaen bis zum Bielersee und von dort weiter aareabwärts bis zur Einmündung der Emme, wie einem Bulletin des Bundesamts für Umwelt zu entnehmen war.

(raw/fho/sda)

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veröffentlicht: 15. November 2023 10:39
aktualisiert: 15. November 2023 16:53
Quelle: BärnToday

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