Immer weniger Bankomaten-Sprengungen im Kanton Bern
Quelle: TeleBärn
In der Nacht auf Montag wurde in Schwarzsee im Kanton Freiburg ein Bankomat gesprengt. Es ist im laufenden Jahr bereits der 22. Angriff auf einen Geldautomaten in der Schweiz. Und es scheint, als gäbe es immer mehr solche Vorfälle – doch das Gegenteil ist der Fall.
In der ganzen Schweiz werden weniger Bankomat-Angriffe verübt, wie Zahlen des Bundesamts für Polizei Fedpol zeigen. 2019 und 2022 kam es zu jährlich 56 Angriffen. In den Jahren dazwischen waren es jeweils mindestens 45, nun liegt die aktuelle Zahl mit 22 deutlich tiefer.
Auf Anfrage von BärnToday hat das Fedpol die aktuellen Zahlen zu den Angriffen in Bern offengelegt. Auch hier bestätigt sich der schweizweite Trend. Im aktuellen Jahr kam es im Kanton Bern bisher zu vier Bankomaten-Sprengungen: in Meikirch, in Bremgarten bei Bern, in Utzenstorf und in Wabern bei Bern.
Von elf auf vier
2020 wurden 11 Bankomat-Angriffe im Kanton verübt. 2021 kam es zu keinem gelungenen Angriff, aber zu insgesamt sechs Versuchen. 2022 wurden sechs Angriffe und vier Versuche gemacht. Die Anzahl Versuche ist jedoch nicht zwingend vollständig. Denn: «Versuche müssen einerseits als solche erkannt werden, andererseits dann in der Folge auch gemeldet worden sein, damit sie in der Tabelle erscheinen», sagt Fedpol-Mediensprecherin Imane Rekkas dazu.
Bemerkenswert ist, dass es sich bei fünf von sechs versuchten Angriffen im Jahr 2021 um Automaten der BEKB handelte. Zu erfolgreichen Angriffen bei BEKB-Bankomaten ist es in den letzten drei Jahren aber lediglich zweimal gekommen.
Auch bei der Bankomat-Sprengung Ende September in Wabern handelte es sich um einen Geldautomaten der BEKB.
Quelle: TeleBärn / Nicola Lohri / BärnToday / Raphael Willen
Die meisten Angriffe wurden auf Automaten der Raiffeisenbank verübt: sieben waren erfolgreich, einer endete in einem Versuch. Und auch die Postfinance wird immer wieder Opfer von Bankomaten-Angriffen. Die Bilanz: sieben Versuche – fünf davon waren erfolgreich.
Wer raubt die Bankomaten aus?
Sprengstoffangriffe werden gemäss Feldpol mehrheitlich in Teams mit zwei Tätern durchgeführt. Dabei handle es sich vor allem um rumänische und holländische Personen, wie das Fedpol auf seiner Webseite ausführt. Serbische und rumänische Tätergruppe versuchen die Bankomaten mittels Gasangriffen zu sprengen, Täter aus dem albanischsprachigen Raum greifen zu verschiedenen Werkzeugen.
Die Täter würden dabei in organisierten Gruppen handeln. Gemäss Fedpol-Ermittlungen mieten diese Räume im Ausland und planen den Angriff von dort aus. Dorthin würden sie nach der Tat auch wieder zurückkehren. Laut Fedpol verüben sie den Angriff mit drei bis vier Personen und mehreren, oftmals gestohlenen, Autos.
![](https://s3.eu-central-1.amazonaws.com/chm-static.ch/radio/Today+App+QR+Codes/QR_app_pilatustoday.png)
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
«Die Schweiz scheint ein lohnenswertes Ziel für Geldautomaten-Angriffe», schreibt das Fedpol auf seiner Seite. Als mögliche Gründe nennt es die Kleinräumigkeit und das dichte Netz von Geld-Automaten.
Klar ist, dass die Nordwestschweiz stark betroffen ist. Während es 2022 eine Rekordzahl an Angriffen gab, scheinen die ergriffenen Präventionsmassnahmen Wirkung zu zeigen. Die Zahl hat sich praktisch halbiert.