Kanton Bern öffnet stillgelegte Asylunterkünfte wieder
Das Staatssekretariat für Migration (SEM) rechnet auf den Winter hin mit einem Anstieg der Flüchtlingszahlen in der Schweiz. Die Behörden erwarten einerseits einen Anstieg bei den Geflüchteten aus der Ukraine, andererseits gibt es derzeit wieder mehr Fluchtbewegungen auf der Balkanroute. Um die Asylsuchenden beherbergen zu können, werden nun bereits stillgelegte Notunterkünfte wieder in Betrieb genommen. Die Bundesasylzentren sind nämlich bereits stark belegt, so das SEM.
Zwei Standorte
Im Kanton Bern sollen so etwa wieder Geflüchtete in der Sporthalle der Armee auf dem Waffenplatz Thun unterkommen. Dies berichten am Freitag die «Berner Zeitung» und «Der Bund». Auch in der Mehrzweckhalle auf dem Waffenplatz Sand in Urtenen-Schönbühl sollen Geflüchtete unterkommen. Für die Gemeinde ist eine Asylunterkunft im Gegensatz zu Thun ein Novum.
800 Plätze stehen per sofort frei
Auch der Kanton selbst bereit sich auf den Asylwinter vor. 800 Plätze könnten sofort bereitgestellt werden, weitere 4000 Plätze in Kollektivunterkünften könnten binnen kurzer Frist dazu kommen, erklärt Gundekar Giebel, Sprecher der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion, gegenüber den Zeitungen. Wenn die Lage es erfordern würde, könnte man zusätzlich 4000 Notbetten in Mehrzweckhallen oder Turnhallen bereitstellen.
Und auch in der Stadt Bern gibt es noch freie Plätze. Im Containerdorf im Viererfeld sind derzeit 60 Plätze von ukrainischen Schutzsuchenden belegt. Ist das Dorf erst einmal fertig aufgerüstet, könnten dort bis zu 1000 Geflüchtete unterkommen.
(ris)