Sportferien beginnen

Skifahren oder doch lieber in der Stadt bleiben?

· Online seit 05.02.2023, 09:52 Uhr
Skifahren ist für viele Leute aus klimatischen und finanziellen Gründen immer schwieriger. Die Sportwoche ist laut Tourismusdestinationen aber immer noch einer der Höhepunkte der Saison.
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Am Montag beginnen die Sportferien in der Stadt Bern und anderen Gemeinden im Kanton. Die Klimakrise, der ausbleibende Schnee sowie die Teuerung machen den Gang in die Berge allerdings nicht einfacher. Ist es überhaupt noch «in», während den Sportferien in ein Skigebiet zu fahren?

«Peak der Saison»

Laut Stefanie Inniger, Kommunikationsverantwortliche bei den Bergbahnen Adelboden AG, sind solche Sorgen aktuell unbegründet: «Die Sportferien sind der Peak jeder Wintersaison und gemeinsam mit den Weihnachtstagen für die Skiregion Adelboden-Lenk, aber auch für die gesamte Destination von enormer Bedeutung.» Während dieser Zeit verzeichne man am meisten Ersteintritte und Frequenzen im ganzen Skigebiet. «Natürlich ist es auch vom Wetter abhängig, für die kommenden Wochen sind wir aber zuversichtlich.»

Auch viele Familien würden in den Sportferien den Weg in das Skigebiet finden: «Adelboden-Lenk hat sehr viele Stammgäste und Zweitheimische, welche die Sportferien in ihren Chalets und Ferienwohnungen verbringen.» Eine grosse Veränderung zu früheren Jahren habe es diesbezüglich nicht gegeben: «Die Zahlen der Sportwochen sind plus minus immer im ähnlichen Rahmen und hängen insbesondere vom Wetter ab.» Viele Gäste würden jeweils spontan entscheiden, was sie am jeweiligen Tag machen.

Auch Inniger stellt aber fest: «Die vielen Alternativen und die Globalisierung tragen dazu bei, dass es auch Gäste gibt, welche ins nahe Ausland fahren, in die Wärme fliegen oder aber eine ganz andere Ferienaktivität ausüben.»

Kindersportwoche im Sommer besser besucht

Eine alternative Ferienaktivität könnte die Kindersportwoche sein, die beispielsweise während den Sportferien in der Stadt Bern stattfindet. Diese sei vor allem auch wichtig für Eltern, die keine Ferien oder keine Möglichkeit hätten, mit den Kindern in die Skiferien zu fahren, erklärt Martin Friedli von der Stiftung Jugendförderung Sport for Kids, die für die Kindersportwoche zuständig ist.

Auch er beobachtet keine grosse Zunahme an Kindern: «Es hat immer zwischen 50 und 60 Kinder.» Ausserdem sei die Sportwoche im Vergleich zu anderen Ferienwochen, wie etwa im Sommer, wo bis zu 120 Kinder das Angebot in Anspruch nehmen würden, weniger gut besucht. «Das ist ein Indiz, dass doch einige Eltern Skiferien machen.»

Auch Pascal Frei, Skischulleiter in Adelboden, spricht von gut besuchten Skigebieten: «Die Auslastung ist noch immer sehr hoch, vor allem in den Hochsaisonwochen.» Die Nachfrage sei seit Jahren sehr stabil. «Obwohl überall eine Ski-Krise heraufbeschwört wird, haben wir seit Jahren steigende Zahlen im Unterricht.»

Immer mehr Anfängerinnen und Anfänger 

Ole Rauch von der Schneesportinitiative «GoSnow» beobachtet, dass heutzutage immer weniger Kinder den Schneesport von zu Hause mitbekommen. Hier will die Initiative Abhilfe schaffen, indem sie Schulen unterstützt, Lager durchzuführen und dabei Mietmaterial zur Verfügung stellt.

Die Lager sind für die Schulen eine grössere Herausforderung als früher, weil immer mehr Kinder kein eigenes Material mehr haben und es mehr Anfängerinnen und Anfänger gibt. «GoSnow» stellt dieses Mietmaterial zur Verfügung. «Rund die Hälfte der Kinder ist auf Mietmaterial angewiesen. An Schulen mit höherem Migrationsanteil ist der Bedarf an Mietmaterial noch etwas grösser», so Ruch.

Für den Geschäftsführer ist klar: «Damit das Kulturgut erhalten bleibt, muss man den Schneesport bereits in der Schule fördern.» Damit ermögliche man den Kindern einen Zugang, egal welchen Hintergrund sie haben.

Quelle: BärnToday / Warner Nattiel

(pfl/ris)

veröffentlicht: 5. Februar 2023 09:52
aktualisiert: 5. Februar 2023 09:52
Quelle: BärnToday

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