So frech wirbt Farmy Migros-Kundschaft ab

Der Online-Markt My Migros wurde von der Migros Aare 2019 lanciert und ermöglichte es, online einzukaufen und sich die Waren per Elektrofahrzeug nachhause liefern zu lassen. Der Dienst wird nun Ende September eingestellt, doch Migros-Kundinnen und -Kunden können mit Migros Online weiterhin über das Internet einkaufen.

Einen Teil der ehemaligen My-Migros-Kundschaft will aber Farmy – nach Coop und Migros der drittgrösste Schweizer Online-Lebensmittelhändler – abwerben. So präsentiert sich Farmy auf neuen Werbeplakaten, die beispielsweise am Bahnhof Bern zu sehen sind, als Nachfolger von My Migros.

Farmy mit «humorvoller Plakataktion»

Obwohl die Migros-Kunden direkt angesprochen werden, gibt es keine Kooperation mit der zweitgrössten Schweizer Supermarktkette. «Es besteht keine Zusammenarbeit zwischen Migros/myMigros und Farmy», bestätigt Fiona Lenz, Head of Content Marketing bei Farmy, auf Anfrage der Today-Redaktion.

Doch warum die freche Werbung? Nächste Woche würden die bisherigen Kundinnen und Kunden von My Migros «ohne Lebensmittel, WC-Papier, Windeln und Co. dastehen», schreibt Farmy auf Anfrage. Da wolle man nun «schnell und unkompliziert eine Lösung anbieten». Fiona Lenz erklärt die Absicht hinter der Kampagne: «Durch unsere humorvolle Plakataktion kennen sie die Lösung ihres Problems: Mit Farmy kaufen sie weiterhin bequem online ein und lassen sich unsere lokalen und regionalen Produkte nach Hause liefern.»

Auch auf der Suchplattform Google macht der Lieferdienst Werbung mit dem Ende der Konkurrenz:

Hat man bei Farmy Angst vor juristischen Konsequenzen?  «Wir sind zuversichtlich, dass die Migros unsere Aktion mit einem Augenzwinkern goutiert und genau wie wir lösungsorientiert an ihre bisherigen Kunden – und nicht an sich selbst – denkt», so Fiona Lenz.

Die Migros-Genossenschaft hält sich bedeckt: «Da das Werbeplakat nicht von uns ist, können wir dazu keine Auskünfte geben», teilt der Konzern auf Anfrage von BärnToday mit. Auf eine Nachfrage, ob man gegen diese Kampagne rechtlich vorgehen werde, ging die Migros nicht ein.