100-Millionen-Projekt

So laufen die Bauarbeiten beim Gymnasium Thun

· Online seit 09.11.2023, 06:04 Uhr
Bis 2026 wird in Thun gebaut: Eine Doppelturnhalle und Erweiterungen des Gymnasiums Schadau entstehen für über 100 Millionen Franken. Bereits nach einigen Monaten ist ein Teil der Bauarbeiten im Verzug.
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In Thun begannen dieses Jahr die Grossbauarbeiten, um den Gymnasiums-Standort Schaudau auszubauen – und den Standort Seefeld aufzulösen. Fertig werden soll das ganze Projekt 2026.

Das läuft aktuell auf den Baustellen

Gemäss Josef Stirnimann, stellvertretender Rektor Gymnasium und FMS Thun und Betriebsprojektleiter des Grossbaus, kommt man bei den Arbeiten bei der Doppelturnhalle gut voran: «Der Kellerbau ist schon erstellt. Die Bodenplatten sind gelegt und die Wände hochgezogen. Im Untergeschoss, bei den Garderobenräumen, Umkleide- und Toilettenanlagen und dem Sporthallenboden, konnten wir die Wände auch schon hochziehen. Jetzt gehen die Arbeiten schon langsam im oberen Bereich weiter.» Bei den Turnhallen liege man noch im Zeitplan, wie der stellvertretende Rektor erklärt. «Wenn da jetzt nicht noch irgendwelche Wetterkapriolen oder sonstige Faktoren – etwa allfällige Lieferschwierigkeiten – mitspielen, sollten wir nach Planung Ende 2024 fertig werden.»

Etwas in Verzug sei der Erweiterungsbau der Schulhausanlage. Besonders durch das Bewilligungsverfahren sei es zu Verzögerungen gekommen. «Wir hoffen aber, dass wir das eine oder andere wettmachen können und vielleicht trotzdem auf den Sommer 2026 fertig werden», so Stirnimann. Das bezieht sich auf die sogenannte Erweiterung Nord im Bereich Marienstrasse, für die Erweiterung Ost wird mit einer Fertigstellung im Frühling 2025 gerechnet.

Mit den Arbeiten an der Erweiterung Ost wurde im Juli begonnen. Aktuell werden Bodenplatten und Kanalisationskanäle gebaut. «Wir sind zuversichtlich, dass wir im Dezember sogar schon das Kellergeschoss fertigstellen können», sagt der stellvertretende Rektor gegenüber BärnToday.

Die Bauarbeiten können per Baustellenkameras verfolgt werden: Hier findest du aktuelle Bilder des Gymnasium-Erweiterungsbaus und so sieht es gerade bei der neuen Turnhalle aus.

Wie betrifft der Umbau die Schülerinnen und Schüler?

Wo jetzt die Doppelsporthalle entsteht, diente früher ein Rasenplatz als Aussensportfläche. Da musste man «in den sauren Apfel beissen», sagt Stirnimann. Aktuell seien die Schülerinnen und Schüler davon nicht betroffen, da der Unterricht im Winter in der Dreifachturnhalle stattfindet. «Im Frühling werden wir dann merken, dass es keine Aussenanlage mehr gibt.» Auch in der Dreifachturnhalle müssen noch Arbeiten gemacht werden, es habe es noch Altlasten, etwa an Licht und Dach, welche ebenfalls saniert werden.

Bei der Schulhausanlage waren besonders die Bohrarbeiten zu hören – «aber nicht stark», wie Stirnimann betont. Im Winter seien die Fenster ohnehin geschlossen.

Doch es gibt für die Schülerinnen und Schüler auch positives: Bei der Zentralisierung sollen sie auch mitbestimmen können. «Wir wollen mit ihnen schauen, was ihre Bedürfnisse sind betreffend Aufenthaltsflächen oder Betätigungsmöglichkeiten, damit sie auch in den Mittagspausen draussen etwas machen können», verspricht der Betriebsprojektleiter. So habe sich im Schülerrat etwa das Ressort Bau gebildet. Dieses wollen die Verantwortlichen kontaktieren, wenn das Thema konkreter wird.

Doch es gibt noch Hürden: Es gebe eine Überbauungsordnung, die vor zehn Jahren definiert worden sei und nicht mehr ganz den Bedürfnissen entspreche, erklärt Stirnimann. «Da müssen wir mit der Stadt schauen, welche Anpassungen man machen kann.»

Laut Josef Stirnimann gab es auch Reaktionen zu den geplanten Baumfällungen auf dem Areal, etwa von Umweltorganisationen. Einige Bäume sollen nun stehen gelassen werden, dafür müssten die Veloabstellplätze verschoben werden. Auch hier muss die Stadt Thun noch ihr Einverständnis geben.

Das sind die grössten Schwierigkeiten

Herausfordernd werden gemäss Stirnimann besonders die Zügelphasen: Einmal, wenn der Betrieb im Frühling 2025 aus dem Hauptgebäude in die fertige Erweiterung Ost zieht, damit man das Hauptgebäude sanieren kann und ganz am Schluss, wenn das Gymnasium vom Seefeld an den Standort Schadau zieht.

Besonders für die Fachbereiche Biologie, Chemie und Physik hätten die Verantwortlichen Lösungen gesucht, damit der Unterricht weiter stattfinden kann. So liege auch ein Grund im etappenweisen Bauen darin, dass es keine Provisorien gebe. «Für den Unterricht finden wir gute Lösungen im Seefeld mit Räumen, die durchs Zügeln bereits freigemacht werden konnten», erklärt Josef Stirnimann.

Ob die Kostendecke von knapp rund 100 Millionen Franken eingehalten werden kann, werde im Frühling klar, sobald alle Offerten eingegangen sind.

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veröffentlicht: 9. November 2023 06:04
aktualisiert: 9. November 2023 06:04
Quelle: BärnToday

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