Nicht alle trifft es gleich

Strompreise 2024: Oberhofen hui – Aegerten pfui

· Online seit 06.09.2023, 14:21 Uhr
Bernerinnen und Berner müssen für Strom nächstes Jahr tiefer ins Portemonnaie greifen. Wie hoch die Aufschläge sind, ist im Kanton unterschiedlich. Klar ist, fünf der Schweizer Strompreis-Höllen befinden sich in der Region.
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Mehrere Berner Gemeinden befinden sich im schweizweiten Vergleich ganz oben auf der Liste mit den teuersten Strompreisen. Allen voran Aegerten. In der Bieler Vorortsgemeinde bezahlt die Bevölkerung künftig 46,8 Rappen pro kWh, trotz eines Preisrückgangs von 9 Prozent. Zusammen mit Diessbach bei Büren ist sie damit die teuerste Gemeinde im Kanton Bern. Eine Stromjahresrechnung für einen Durchschnittshaushalt mit vier Zimmern und einem Stromverbrauch von 4500 Kilowattstunden kostet 2024 2107 Franken. In Diessbach bei Büren 2106 Franken.

Gemeinde Tarif 2024 Veränderung zu 2023
1. Braunau 50.6 -3 (-6%)
2. Büttikon 47,5 +32 (+212%)
3. Aegerten 46,8 -5 (+9%)
4. Diessbach bei Büren 46.8 +3 (+7%)
5. Rüti bei Büren 46,4 +2 (+5%)
6. Muhen 46,2 +14 (+46%)
7. Wengi 45,8 +3 (+8%)
8. Biezwil 45,2 +3 (+8%)
9. Lüterswil-Gächliwil 45,2 +3 (+8%)
10. Grosshöchstetten 44,5 +16 (+55%)

Anstieg über 50 Prozent

Den höchsten Anstieg der Strompreise gibt es nächstes Jahr in Gündlischwand und Lütschental. Im Vergleich zu diesem Jahr steigen die Preise dort um 66 Prozent. Letztes Jahr durften sich die Gemeinden, welche ihren Strom von den Jungfraubahnen, vom Wasserkraftwerk Lütschental, beziehen, noch über sinkende Strompreise freuen. Zu den Gründen für den Anstieg sagt der CEO der Jungfraubahnen, Urs Kessler, auf Anfrage: «Die Beschaffungskosten für die Energie sind massiv gestiegen. Letztes Jahr sanken unsere internen Kosten im Netz so, dass die Erhöhung der Vorliegernetze abgefedert werden konnte. Dieses Jahr ist dies nun nicht mehr möglich.» Künftig wollen die Jungfraubahnen ihre Beschaffungsstrategie anpassen, um weniger vom Strommarkt abhängig zu sein.

Ebenfalls einen drastischen Anstieg der Strompreise gibt es in Arni (+61%), Grosshöchstetten (+55%) und Bargen (+39%). In Grosshöchstetten muss die Energieversorgerin offenbar 100 Prozent ihres Stroms auf dem freien Markt einkaufen. 

Zu den billigsten Gemeinden, was den Strom anbelangt, gehört Oberhofen am Thunersee. Die Bevölkerung zahlt dort 26 Rappen pro kWh, also 1170 Franken pro Jahr.

In den über dreihundert Gemeinden, die den Strom bei der BKW beziehen, steigen die Strompreise um rund 19 Prozent.

(rst)

veröffentlicht: 6. September 2023 14:21
aktualisiert: 6. September 2023 14:21
Quelle: BärnToday

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