Universität Bern löst Nahost-Institut auf
Quelle: TeleBärn / Nicola Lohri / BärnToday / Warner Nattiel
Basierend auf den Erkenntnissen des Berichts der Administrationsuntersuchung am ISNO hat die Universitätsleitung der Universität Bern beschlossen, das Institut in der jetzigen Form aufzulösen. Bis Ende Juni 2024 wird die Fakultät einen Strukturbericht zur Neuausrichtung des Fachgebiets vorlegen. Prof. Dr. Serena Tolino erhält für die aufgetreten Mängel im Führungsverhalten eine Abmahnung und das Institut wird bis zur Einsetzung der neuen Struktur der Aufsicht der Fakultätsleitung unterstellt.
Die Untersuchung des Instituts für Studien zum Nahen Osten und zu muslimischen Gesellschaften (ISNO) wurde eingeleitet, nachdem sich ein Mitarbeiter des Nahost-Instituts auf der Online-Plattform X positiv zum Angriff der Hamas auf Israel geäussert hatte. Der Mitarbeiter war in der Folge fristlos entlassen worden.
Unbehagen festgestellt
Bis Ende Juni 2024 werde die Fakultät nun einen Strukturbericht zur Neuausrichtung des Fachgebiets vorlegen, hiess es von der Universität. Bis zur Einsetzung der neuen Struktur werde das Institut unter Aufsicht der Fakultätsleitung gestellt. Die Co-Leiterin des Instituts, Serena Tolino, wurde zudem für Mängel im Führungsverhalten, namentlich bei der Einstellung von Personal, ermahnt.
In der Administrativuntersuchung wurde festgestellt, dass es am Institut eine starke Polarisierung und ein tiefes menschliches Unbehagen bei den Mitarbeitenden gebe. Es habe im Institut Abhängigkeiten von Mitarbeitenden von der Institutsleitung, Interessenskonflikte und einen übertrieben informellen Führungsstil gegeben. Der Bericht hält aber auch fest, dass am ISNO kompetitive wissenschaftliche Arbeit geleistet wurde.
Das ist vorgefallen
Der Dozent des Instituts hatte in einem Tweet auf X, den Angriff der Hamas auf Israel als «Geschenk» bezeichnet. Er wurde anschliessend fristlos entlassen. Die Universität Bern hat daraufhin eine Administrativuntersuchung des Nahost-Instituts eingeleitet. Gegenstand der Untersuchung war auch das Verhalten der Institut-Leitung, die die Aussagen des Mannes verteidigt hatte. Für Diskussionen sorgte zudem die persönliche Befangenheit. Die Co-Direktorin ist gleichzeitig die Ehefrau des umstrittenen Dozenten.
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(sda/fho/mfu)