Verbunden mit Stellenabbau: Grossratskommission sagt Ja zu Informatikkredit

Der Kanton Bern führt mit der Software SAP ein sogenanntes Entreprise Ressource Planning System (ERP) ein. In einer ersten Phase wurden das bestehende Finanzinformations- und das Personalsystem abgelöst. In der zweiten Etappe stehen nun Effizienzverbesserungen im Fokus.

Die grossrätliche Finanzkommission will einen 26 Millionen Franken teuren Kredit für die Umsetzung der zweiten Etappe unterstützen. Gleichzeitig befürwortet die Kommission einen Stellenabbau, mittelfristig geht es um eine Reduktion von 80 Vollzeitstellen. Laut Samuel Bichsel, Präsident der grossrätlichen Finanzkommission, sei dies auf 10'000 Angestellte im Kanton nicht einmal ein Prozent.

Bichsel sagt deutlich: «Den Kredit braucht es.» Und danach wolle man mit den parlamentarischen Möglichkeiten der gewünschten Stellenreduktion Ausdruck und Nachdruck verleihen. Er betont gegenüber BärnToday aber, dass der Stellenabbau keine Bedingung für die Annahme des Kredit sei.

«Man kann nicht ‹ds Füfi und ds Weggli› haben. Eine neue Informatiklösung, die zu Effizienzgewinn führt und dann mit gleich vielen Leuten weiterfahren. Das geht nicht auf.» Es sei wichtig, dass wenn so viele Mittel in eine Informatiklösung investiert werden und mit Effizienzgewinn argumentiert werde, dass man den Stellenabbau dann auch vollzieht.

Stellenabbau kleiner als gedacht

Dem Kredit von 26 Millionen Franken stünden Effizienzgewinne gegenüber, hält die Kommission fest. Projektinterne Berechnungen haben nach Angaben der Kommission ergeben, dass die Einführung des ERP Optimierungen bringt, die insgesamt 165 Vollstellen entsprechen.

«Wir wollen gar nicht so weit gehen», so Bichsel. Die FiKo will nun die Hälfte davon in tatsächliche Stelleneinsparungen ummünzen. Dazu reicht sie eine Motion ein.

(sda/ade)