Vier Kurden stehen wegen mutmasslicher Folter vor Gericht
Im Mai 2019 soll es geschehen sein – vier Kurden wollten aus einem mutmasslichen Spitzel ein Geständnis herausholen und das offenbar allen Mittlen. Im Keller einer Bieler Pizzeria soll es zu unschönen Szenen gekommen sein, nun müssen sich die Täter vor dem Regionalgericht Berner Jura Seeland verantworten.
Das türkischstämmige Opfer habe angeblich die kurdische Diaspora im Kanton Bern ausspioniert. Die vier Beschuldigten sollen ihn darum während rund sechs Stunden festgehalten haben, um ein Geständnis aus dem angeblichen Spion heraus zu holen. Doch die Aussagen aller Beteiligten vor Gericht seien widersprüchlich, schreibt das Onlineportal «Ajour». Die Rollen von Opfer und Täter würden in den Plädoyers verschwimmen.
Die Staatsanwältin sowie der Verteidiger des Opfers seien sich einig und würden den Schilderungen des Opfers Glauben schenken, heisst es weiter. Den Aussagen der Beschuldigten seien hingegen nicht verlässlich. Als Strafe fordert die Staatsanwältin nun, dass die Beschuldigten zu einer Freiheitsstrafe zwischen 30 und 38 Monaten verurteilt werden. Drei der vier Kurden sind keine Schweizer, daher fordert die Staatsanwältin deren Ausschaffung. Am Montag wird das Gericht sein Urteil fällen und verkünden.
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(fho)