Wolf reisst im Berner Jura mehrere Schafe
Es ist wohl der schlimmste Tag, den ein Schäfer erleben kann: Sieben Tiere einer Herde auf dem Chasseral wurden Ende vergangener Woche von einem Wolf gerissen. Einige Tiere hätte der Schäfer selbst von ihrem Leiden erlösen müssen, wie das Onlineportal «Ajour» berichtet. Die überlebenden 35 Schafe seien traumatisiert.
Wie ein Nachbar gegenüber der Plattform berichtet, habe man zwar gewusst, dass ein Wolf in der Gegend sei, aber die Gefahr nicht wahrhaben wollen.
Erst Anfang Juli hat der Bundesrat die Jagdverordnung angepasst und damit das Abschiessen von Wölfen erleichtert: In Gebieten, wo es bereits Wolfsrisse gab, galt früher die Grenze von zehn getöteten Nutztieren innerhalb von vier Monaten als «Schadschwelle», per 1. Juli wurde dies auf sechs Tiere gesenkt – wenn Pferde oder Rinder betroffen sind, reicht ein getötetes Tier.
Aktuell werde abgeklärt, wie viele Tiere der Wolf auf dem Chasseral genau getötet habe. Hier müsse noch geklärt werden, ob ein trächtiges Schaf mit zwei Lämmern als drei oder als ein Tier gezählt wird, wie «Ajour» schreibt.
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Roland Sommer, Leiter des Bereichs Kleinvieh bei der Landwirtschaftskammer des Berner Jura, sagt gegenüber «Ajour», dass es in der Region noch nie einen Fall von so grossem Ausmass gegeben habe.
Wenn es in einem Gebiet noch keine Wolfsrisse gab, liegt die «Schadenschwelle» bei 25 getöteten Nutztieren innerhalb von vier Monaten oder 15 Tieren in einem Monat.
(dak)