Zugstrecke Grindelwald – Lütschental fährt im Schnitt 10 Minuten verspätet
CH Media hat das Fahrplanjahr 2022 genauer unter die Lupe genommen – mit schlechtem Ergebnis für die Berner Oberland-Bahn (BOB). Die Schmalspurbahn zwischen Grindelwald und Interlaken Ost ist die unpünktlichste landesinnere Zugverbindung der Schweiz – wenn man vom Bernina-Express absieht, der nicht ganzjährig unterwegs ist.
Betroffen ist der Streckenabschnitt zwischen Grindelwald und Lütschental: Obwohl die Fahrt nur elf Minuten dauert, erreicht sie ihr Ziel im Durchschnitt mit über zehn Minuten Verspätung, schreibt die «Aargauer Zeitung». Somit schliesse die Bahn nur in einem von vier Fällen pünktlich ab.
In Interlaken muss auf Anschlüsse gewartet werden
Betroffen sei die letzte Verbindung von Grindelwald in Richtung Tal, der um 22:41 Uhr losfahre, betont Kathrin Naegeli, Mediensprecherin der Jungfraubahnen. Die Verspätung stamme jedoch nicht von der Abfahrt in Grindelwald, sondern von der Hinfahrt: «Dieser Zug verlässt um 22:05 Uhr Interlaken Ost. Da dieser in Interlaken die Anschlüsse aus Bern (dort ist es der ICE aus Deutschland, der oft schon Verspätung hat) oder Luzern abwartet, führt das dann wiederum zu den Folgeverspätungen für die Abfahrt des Zuges in Grindelwald.»
Die Standzeit am Bahnhof in Grindelwald betrage dann nur zwei Minuten. «Da dieser Zug einzig noch das Tal bedient, mit Schwendi, Burglauenen und Lütschental (überall Halt auf Verlangen), sind von dieser Verspätung keine weiteren Verbindungen oder Anschlüsse abhängig», betont Naegeli.
(lae)