Leimiswiler Warte-Zebrastreifen wird vom Kanton überprüft

Eine knappe Minute verstreicht im Video, ohne dass der Junge von den Autofahrenden über die Strasse gelassen wird. Dann drückt ihm sein Vater eine Verkehrsdienstlampe in die Hand – woraufhin sich ein Auto erbarmt und anhält.

«Das kann doch nicht sein», nervt sich der Vater im Video. «Das ist hier in Leimiswil tagtäglich so. Deshalb müssen wir unseren Sohn immer wieder begleiten.» Von der Schule seien Eltern angehalten, ihre Kinder so grosszuziehen, dass sie den Schulweg alleine auf sich nehmen können. «Doch wie soll das gehen, wenn keiner anhält?», regt sich der Vater auf. Mit einem zweiten Video machte er weiter auf das Problem aufmerksam. Nach mehreren Medienberichten wurden die TikTok-Videos gelöscht.

Verkehrsdirektion prüft Zebrastreifen

Es sei wichtig, dass Eltern mit ihrem Kind den sichersten Weg zur Schule ausfindig machen und diesen zusammen erlernen, rät der Touring Club Schweiz (TCS). Insbesondere zum Schulbeginn sei es wichtig, das Kind zu begleiten und auf mögliche Gefahrenstellen aufmerksam zu machen. Dabei gilt: «Der sicherste Weg ist mitunter nicht immer auch der kürzeste. Sicherheit sollte hier aber unbedingt Priorität haben.»

Der Fussgängerstreifen befindet sich bei der Ortseinfahrt Leimiswil. Da es sich um eine Kantonsstrasse handelt, ist die Bau- und Verkehrsdirektion des Kantons Bern (BVD) für den betroffenen Fussgängerstreifen zuständig. «Die Gemeindeverwaltung Madiswil hat uns über das Video in Kenntnis gesetzt», sagt Reto Bühler vom zuständigen Oberingenieurkreis IV. Der Fussgängerübergang werde geprüft, anhand der Überprüfung werde dann über allfällige Massnahmen zur Verbesserung der Situation entschieden. Der Bau- und Verkehrsdirektion seien zuvor keine Probleme bei diesem Fussgängerstreifen bekannt gewesen.

Betroffener Fussgängerstreifen wird geprüft

Wie kann die Sicherheit an solchen Fussgängerstreifen verbessert werden? Wichtig für Fussgänger sei, ihre Absicht, die Strasse überqueren zu wollen, klar anzuzeigen, betont der TCS auf Anfrage. «Im vorliegenden Fall steht das Kind etwas versetzt vom Strassenrand, wodurch es für die Fahrzeuglenker möglicherweise nicht ganz klar ist, ob das Kind wirklich die Strasse queren möchte. Dies entschuldige das Verhalten der Fahrer nicht, aber: Durch ein etwas aktiveres Verhalten könnte das Kind die Aufmerksamkeit der Fahrer besser auf sich richten, indem es sich näher an den Randstein begibt», rät der TCS.

Wichtig sei auch die Kleidung. «Hier ist das Kind korrekt mit einer Leuchtweste bekleidet, was seine Sichtbarkeit wesentlich verbessert», so der TCS. Möglichst helle Kleidung helfe noch zusätzlich.