Mann wandert 15 Stunden von Neuenburg bis Bern – um gegen den Iran zu protestieren
Bereits seit drei Monaten demonstrieren in der Schweiz lebende Iranerinnen und Iraner, um auf die Situation in ihrem Heimatland aufmerksam zu machen. Auch am Samstag versammelten sich – trotz schlechtem Wetter – rund 100 Personen beim Bahnhof Wankdorf in Bern, um sich gegen die Zustände im Iran zu wehren.
Einer davon ist Shaho Moradi. Der gebürtige Kurde wanderte anlässlich des Tags der Menschenrechte 15 Stunden lang von Neuenburg nach Bern. Mit dabei hat er eine spezielle Botschaft: «Eine lange Reise ist mein Protest gegen das iranische Regime. Ich trage eine weisse Flagge, weil ich möchte, dass Kurden und Iraner zusammen ohne ihre Landesflaggen gegen das iranische Regime kämpfen.» Die Protestierenden hätten nur ein Ziel: die Bekämpfung und Stürzung der Tyrannei im Iran.
«Druck von aussen»
«Die Anhänger des Iran-Regimes sind auf der Weltbühne noch immer sehr präsent», betont Behnaz Götz, Organisatorin der Kundgebung. «Dieses Regime ist definitiv eine Terrororganisation. Über 18'000 Menschen sind ihretwegen im Gefängnis.» Schlimmer noch: «Das Parlament hat entschieden, diese Menschen zu exekutieren.»
Mit den wöchentlichen Demonstrationen wollen Iranerinnen und Iraner die Aufmerksamkeit der Schweizer Politik auf sich ziehen. Denn: Ihrer Meinung nach tut diese zu wenig. «Die Verantwortlichen im Iran müssen von aussen Druck bekommen, damit sie verstehen, dass es so nicht geht», fordert Götz.
Auslöser der Proteste im Iran war der Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini im September. Die iranische Sittenpolizei hatte sie festgenommen, weil sie die Vorschriften für das Tragen eines Kopftuches nicht eingehalten haben soll. Die Frau starb in Polizeigewahrsam.
(lae)