Von Kameras gefilmt

Mehrere Auto-Einbrüche im Gürbetal – Polizei ermittelt

30.11.2022, 09:53 Uhr
· Online seit 29.11.2022, 17:57 Uhr
Im Gürbetal kam es vermehrt zu Einbrüchen in Autos. Verschiedene Betroffene teilen die Aufnahmen ihrer Überwachungskameras in sozialen Netzwerken – in der Hoffnung, dass die Täter erkannt werden. Mittlerweile ermittelt auch die Polizei.

Quelle: BärnToday / Warner Nattiel

Anzeige

Im Gürbetal wurde vergangene Woche in mehrere Autos eingebrochen. Eine Frau aus Burgistein teilt in einer Facebook-Gruppe zweimal innerhalb weniger Tage Aufnahmen ihrer Überwachungskamera, auf denen die Szenen festgehalten sind. Die Kamera sei ursprünglich dazu gedacht gewesen, Tiere zu Filmen, wie die Frau auf Anfrage bestätigt. Stattdessen sieht man auf den Aufnahmen nun, wie verschiedene Männer um das Auto schleichen und versuchen, es zu öffnen. Das Video wird anschliessend über 250 Mal geteilt, unter dem Beitrag wird rege diskutiert.

Eine weitere Frau und ein Mann aus Burgistein veröffentlichen daraufhin in der Facebook-Gruppe ebenfalls Videos, auf denen zu sehen ist, wie sich ein Mann an einem Auto zu schaffen macht. Zudem meldet sich ein Mann aus Uetendorf, in dessen Auto auch eingebrochen wurde.

Keine Beschädigungen

Die Frau, die das erste Video in der Gruppe veröffentlicht, hatte Glück. Die mutmasslichen Täter beschädigten das Auto nicht. Es scheint, dass sich die Einbrecher im Gürbetal nur an offenen Fahrzeugen bedienen.

Diese Beobachtung macht zumindest ein Mann, dessen analoge Kamera aus seinem Auto entwendet wurde. «Es ist cool, dass er nur in Autos schaut, die offen sind – und nicht noch Scheiben kaputtschlägt.» Trotzdem ist der Vorfall für den Mann frustrierend. Auf der Kamera seien Fotos seiner Kinder gewesen – für den Dieb habe sie keinen Wert, aber für ihn schon. «Ich befürchte, dass er die Kamera weggeworfen hat.»

Der Mann erklärt, dass es auf dem Land üblich sei, das Auto offen zu lassen. Nun hat er gemerkt, welche Konsequenzen das haben kann. Er empfiehlt den Leuten, das Auto immer zu schliessen. «Denn manchmal ist gar der Garagenschlüssel drin.»

Vorsicht beim Teilen von Überwachungsaufnahmen

Prävention war auch die Absicht der Frau, die die Aufnahmen auf Facebook veröffentlicht hatte. «Ich wollte meine Freunde und Bekannten warnen, ihre Autos lieber abzuschliessen», erklärt sie auf Anfrage von BärnToday.

Trotzdem ist Vorsicht geboten, wenn man solche Aufnahmen auf Social Media teilt: Erst kürzlich äusserte sich Rechtsanwalt Martin Steiger zu einem ähnlichen Fall in der Ostschweiz. Theoretisch könne ein mutmasslicher Täter Klage erheben, wenn sein «Recht am Bild» verletzt worden ist. Dabei würde sich der Mann aber gleichzeitig auch als Täter outen.

Bei der Kantonspolizei Bern weiss man von den Vorfällen im Gürbetal. Die Kapo bestätigt, dass eine «handvoll» Meldungen eingegangen seien. Aus ermittlungstechnischen Gründen könne die Kantonspolizei Bern aber keine weiteren Angaben machen.

veröffentlicht: 29. November 2022 17:57
aktualisiert: 30. November 2022 09:53
Quelle: BärnToday

Anzeige
Anzeige
baerntoday@chmedia.ch