Nun kommen die Eistage – sie werden aber immer seltener

Tage, an denen die Temperaturen nicht über die Nullgradgrenze klettern, sind nicht besonders beliebt – vor allem wenn sie mit einer kräftigen Bise verbunden sind, wie in dieser Woche. Dann fühlen sich die Minustemperaturen wegen des Windchill-Faktors noch einmal deutlich unangenehmer an.

Eisig bis mindestens am Freitag

Bis zum kommenden Wochenende dürfte das Mittelland nicht mehr aus dem Frostmodus kommen. Der kälteste und windigste Tag wird der Dienstag, dann geht die Bise zurück. Aber frühestens am Freitag dürfte sich das Quecksilber im Flachland wieder einmal in die Nähe des Nullpunkts oder knapp darüber hinaus bewegen, denn der Nebel übernimmt das Kommando. In Solothurn zum Beispiel könnte es am Freitag wieder einmal 0 Grad «warm» werden.

In der Höhe dagegen gibt es viel Sonne und prächtige Bedingungen für Wintersport. Die Temperaturen über dem Nebel erreichen Ende Woche wieder Plusgrade.

Eistage immer seltener

Tage, an denen das Thermometer unter null Grad verharrt, werden Eistage genannt. Sie sind in den letzten Jahren in der Schweiz ein seltenes Phänomen geworden. Gab es zum Beispiel in Zürich-Fluntern zwischen 1940 und 1970 im Schnitt 30 Eistage pro Winter, ist dieser Wert in den letzten Jahren auf 10 Eistage gesunken. 

Noch deutlicher ist der Trend im westlichen Mittelland: Am Fughafen Genf gab es seit 2019 noch genau zwei Eistage (beide im Jahr 2021).

Auch in der bevorstehenden Kältephase könnte es sein, dass Genf ohne Eistag davon kommt. Grund ist die Bise, die sich zwar kalt anfühlt, die Luft aber kräftig durcheinanderwirbelt, so dass es besonders nachts weniger abkühlt als bei Windstille.

Südtessin ist fast «Eistage-frei»

Fast unbekannt ist ein Eistag mittlerweile auf der Alpensüdseite. In Lugano gab es zum letzten Mal 2012 vier Eistage - seither ist an jedem Tag das Thermometer über den Gefrierpunkt gestiegen. Das wird sich auch in der aktuellen Kältephase kaum ändern.