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Hier kannst du live bei einer Operation mit dabei sein

FaGe, Physio & Co.

Hier kannst du live bei einer Operation mit dabei sein

· Online seit 25.10.2022, 05:57 Uhr
Am Dienstag findet der Kantonale Tag der Gesundheitsberufe statt. Nebst zahlreichen Informationsständen können die Besucherinnen und Besucher selbst Hand anlegen und erste Erfahrungen im Spitalalltag machen.
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Was macht ein Pflegefachmann? Wie entsteht ein Röntgenbild? Und was muss ich mitbringen, um Physiotherapeutin zu werden? Am Kantonalen Tag der Gesundheitsberufe sollen solche und ähnliche Fragen beantwortet und Interessierte für Gesundheits- und Pflegeberufe gewonnen werden. Organisiert wird der Anlass von der Gesundheitsdirektion des Kantons Bern.

Welche Spitäler helfen mit?

Insgesamt acht Berner Spitäler öffnen am 25. Oktober ihre Türen. Mit dabei sind das Lindenhofspital, das Inselspital, das Spitalzentrum Biel und die Spitäler Thun, Langenthal, Emmental und Interlaken sowie das Hôpital du Jura Bernois in Moutier.

In den jeweiligen Spitälern sind jedoch weit mehr Institutionen vertreten – beispielsweise weitere Landspitäler der Inselgruppe, die Spitex verschiedener Regionen, Seniorenzentren, Kliniken, Rehabilitations- oder auch Ergotherapie-Zentren.

Was gibt es in den Spitälern zu sehen?

Am Kantonalen Tag der Gesundheitsberufe stellen Fachleute ihre Arbeit vor. Ihnen können Besucherinnen und Besucher bei Rundgängen über die Schultern blicken, Einblick ins Gesundheitswesen gewinnen und selbst Hand anlegen.

An Informationsständen werden zudem die verschiedenen Gesundheitsausbildungen der Sekundarstufe II und der Tertiärstufe vorgestellt. Auch die Berner Fachhochschule oder das Berner Bildungszentrum Pflege sind jeweils in den Spitälern vor Ort.

  • Inselspital: Am Inselspital werden rund ein Dutzend verschiedene Berufe präsentiert. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben dort in halbstündigen Sequenzen die Möglichkeit, die Berufe hautnah mitzuerleben, sagt Ines Guzikowski, Leiterin der Abteilung Weiterbildung in der Inselgruppe. «Wir gehen beispielsweise mit ihnen in einen Operationssaal, wo sie eine Operation mitverfolgen können, oder – wenn er leer ist – in einen Gebärsaal.» Auch der Rettungsdienst sei mit einem Einsatzfahrzeug vor Ort, so Guzikowski. Auf den Stationen können sich die Teilnehmenden mit Fachpersonen austauschen und erste Handgriffe lernen. «Sie können beispielsweise den Blutzucker messen oder auch Material, das zum Operieren gebraucht wird, in die Hand nehmen.»
  • Spital Thun: Auch im Spital Thun können Besuchende Einblick in zwölf verschiedene Berufe gewinnen. Anders als beim Anlass im Inselspital findet die Veranstaltung in Thun nicht in den Räumlichkeiten des Spitals, sondern ausnahmsweise im Thuner Kultur- und Kongresszentrum statt. Dort können die Teilnehmenden von Stand zu Stand ziehen, sich informieren und Gespräche mit Lernenden, Studierenden und weiteren berufstätigen Personen führen. Sie können zudem eine Berufssimulation in Form eines Theaters besuchen, die ungefähr vierzig Minuten dauert. «Das Theater erzählt von einer Person, die zuerst im Akutspital und im Berner Reha-Zentrum Heiligenschwendi war, dann zu Hause von der Spitex Region Thun betreut wurde und später in der Stiftung Solina gepflegt wird», erklärt Carolina Conti, Ausbildungsleiterin am Spital Thun. Gespielt würden die Figuren von Fachpersonen verschiedener Gesundheitsberufe und Versorgungsbereiche. Im Anschluss ans Theater haben die Besuchenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen, so Carolina Conti.
  • Lindenhofspital: Beim Anlass im Stadtberner Lindenhofspital haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, mit Fachpersonen von insgesamt 17 Gesundheitsberufen zu sprechen. Sie können aber auch selbst Hand anlegen und beispielsweise Medikamente herstellen, mit Infusionen hantieren, mit Labormikroskopen Laborwerte bestimmen oder eine Ambulanz von innen ansehen. Die Besucherinnen und Besucher können die einzelnen Berufe zudem auf Rundgängen kennenlernen. Dort können sie Fachpersonen bei der Pflege von Patientinnen und Patienten in Form von nachgestellten Situationen beobachten. 

Wie viele Personen werden erwartet?

Am Kantonalen Tag der Gesundheitsberufe werden insgesamt rund 2500 interessierte Personen erwartet.

Am Inselspital sind bereits alle Angebote ausgebucht: Um die 340 Personen haben sich dort für den Kantonalen Tag der Gesundheitsberufe angemeldet. Ihnen stehen ungefähr 80 Fachleute gegenüber – darunter auch zahlreiche Lernende und Studierende.

Am Anlass in Thun werden rund 40 Fachpersonen im Einsatz sein, um den Jugendlichen und ihren Begleitpersonen die verschiedensten Gesundheitsberufe näher zu bringen. Die Plätze für die Berufssimulation sind bereits ausgebucht.

Beim Lindenhofspital werden rund 600 Besucherinnen und Besucher erwartet.

Was erhoffen sich die Spitäler vom Anlass?

Der Kantonale Tag der Gesundheitsberufe stelle für das Spital Thun und die mitwirkenden Betriebe wie das Reha-Zentrum Heiligenschwendi, die Spitex Region Thun und die Stiftung Solina eine gewisse Werbeplattform dar – dennoch gehe es vor allem darum, Interessierte abzuholen und ihnen die Gesundheitsberufe näherzubringen, sagt Carolina Conti.

Ines Guzikowski, die Leiterin der Abteilung Weiterbildung in der Inselgruppe, bestätigt Letzteres: «In erster Linie geht es darum, die Jugendlichen für die vielfältigen und auch sehr spannenden Berufe im Gesundheitswesen zu begeistern und mögliche Bildungswege aufzuzeigen.»

Interessierte würden am Kantonalen Tag der Gesundheitsberufe dazu ermutigt, sich für Schnuppertage anzumelden oder ein Praktikum zu machen, so Carolina Conti vom Spital Thun. Sie weiss, dass viele der jetzigen Lernenden im Spital Thun den Anlass besucht haben, bevor sie sich für eine Lehrstelle im Gesundheitswesen beworben haben. «Der Kantonale Tag der Gesundheitsberufe hat sie in ihrer Entscheidung bestärkt.»

Dass Schülerinnen und Schüler an solchen Anlässen Einblicke gewinnen können, ist für die Nachwuchsrekrutierung der Lindenhofgruppe von grosser Bedeutung: «Wir machen die Erfahrung, dass an solchen Anlässen oft die ersten Kontakte geknüpft werden und die Schülerinnen und Schüler sich anschliessend für sogenannte Schnuppertage anmelden, um noch einen vertieften Einblick in die Berufe zu erhalten.» Diese hätten dann oft auch Bewerbungen für Lehrstellen zur Folge.

veröffentlicht: 25. Oktober 2022 05:57
aktualisiert: 25. Oktober 2022 05:57
Quelle: BärnToday

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