Islamfeindlicher Vandalismus an Moschee in Ostermundigen
«Wir sind absolut schockiert und entsetzt», sagt Aziz Khalifa, Vize-Präsident des Islamischen Kantonalverbands Bern IKB, zu dem auch die betroffene Bern Türk Diyanet Camii Moschee gehört. Auf der Tür der Moschee wurde am Samstag der Schriftzug «Deus vult. Islam is cancer» entdeckt. Übersetzt bedeutet das: «Gott will (es). Islam ist Krebs.»
«Kein Bubenstreich»
Der Islamische Kantonalverband Bern macht darauf aufmerksam, dass der Spruch Deus Vult in rechten Szenen benutzt wird und dort eine stark islamfeindliche Konnotation besitzt. Der Spruch soll aus der Zeit des ersten Kreuzzugs zur Eroberung Palästinas stammen.
«Das ist sicher kein Bubenstreich und kein Bagatelldelikt», sagt Khalifa. Man nehme diese Tat sehr ernst. So wurde auch eine Anzeige erstattet. So einen Vorfall gab es bei der Moschee in Ostermundigen bisher noch nicht.
Zeitpunkt ist wohl kein Zufall
Dass diese Tat genau jetzt, also zu Ostern und im Fastenmonat Ramadan passiert, ist für den Verband keine Überraschung. «Wir glauben nicht daran, dass das ein Zufall ist, sondern eine bewusste Provokation», sso Aziz Khalifa. «Die Person wollte wohl möglichst vielen Menschen Angst machen, da im Ramadan besonders viele Menschen die Moschee besuchen. Deswegen nehmen wir das sehr ernst und müssen unsere Sicherheitsmassnahmen und Abläufe evaluieren.»
Der Islamische Kantonalverband Bern IKB verurteilt diese Drohung aufs Schärfste. Man habe beobachtet, dass muslimfeindliche Vorfälle gegenüber Einzelpersonen und Organisationen seit der Verschärfung des Nahostkonflikts deutlich zugenommen haben. Der Kantonalverband fordert, dass religiöse Minderheiten im Kanton Bern und der Schweiz effektiv vor Gewalt und Drohungen geschützt werden.
(dak)
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