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Mühle Hunziken steht ab 2024 auf eigenen Beinen

Subventions-Verzicht

Mühle Hunziken steht ab 2024 auf eigenen Beinen

· Online seit 14.11.2022, 10:42 Uhr
Die Mühle Hunziken in Rubigen will den Betrieb ab 2024 selbsttragend führen. Das Konzertlokal entwickelte sich in den vergangenen Jahren so erfreulich, dass es nicht mehr auf einen Beitrag der öffentlichen Hand angewiesen ist.
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«Es läuft wirklich sehr gut», sagt Chrigu Stuber, Geschäftsführer der Mühle Hunziken. Deshalb ist es für das Konzert- und Kulturlokal auch an der Zeit, sich von der öffentlichen Unterstützung zu lösen. Für Stuber der einzig faire Schritt.

Die Mühle Hunziken habe der Regionalkonferenz Bern-Mittelland, die über die Unterstützungsgelder entscheidet, gemeldet, dass sie ab 2024 auf die Subventionen verzichte. «Wir haben bisher ein sehr gutes Jahr hinter uns. Für uns ist der Zeitpunkt gekommen, dass wir vollständig auf eigenen Beinen stehen können», so Stuber.

Bis zum Ende sei der Subventionsanteil relativ klein gewesen, jetzt seien sie nicht mehr auf Fremdunterstützung angewiesen. Der Entscheid werde jedoch nichts an der Ausrichtung oder am Programm ändern.

«Gutes Gefühl für die Zukunft»

Dass der bevorstehende Winter einen Strich durch die Rechnung macht, befürchtet Chrigu Stuber nicht. «Wir haben ein gutes Grundgefühl.» Es würden so viele Leute an Konzerte in der Mühle Hunziken kommen, dass Stuber und sein Team «richtig positiv in die Zukunft» blicken.

Dass sich das Konzert- und Kulturlokal von der Pandemie erholt hat, sei ausschlaggebend für die Entscheidung gewesen. «Die Leute kommen gern in die Mühle», so Chrigu Stuber. Manche würden sogar aus anderen Regionen herkommen.

Stuber führt aus, dass es ihm um Fairness gehe. «Als wir die Unterstützung wollten, ging es der Mühle Hunziken nicht so gut, wir brauchten das Geld unbedingt. Jetzt nicht mehr – und deshalb scheint es uns nur fair, dass wir unsere jetzige Situation auch offenlegen.» Vielleicht bekomme jemand anderes dadurch ja etwas mehr.

Unterstützung seit 2016

Die Mühle Hunziken wurde 2016 auf die Liste der regional bedeutenden Kulturinstitutionen gesetzt. Diese Häuser erhalten Gelder von der Standortgemeinde, von den Regionsgemeinden und vom Kanton.

Die Kulturverträge 2024-2027 werden den Gemeinden der Region Bern im kommenden März zum Beschluss vorgelegt. Durch die Streichung der Mühle Hunziken reduzieren sich die Betriebsbeiträge an die neu 16 Institutionen um 35'000 Franken.

Sie betragen insgesamt noch rund 51,6 Millionen Franken. Davon gehen über 38 Millionen Franken an die Bühnen Bern.

(sda/ape)

veröffentlicht: 14. November 2022 10:42
aktualisiert: 14. November 2022 10:42
Quelle: BärnToday

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