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Umweltgefahr in Mitholz – Schadstoffe im Fokus

Nicht nur Explosionsgefahr

Schadstoffe im Munitionslager Mitholz beschäftigen die Behörden

· Online seit 30.04.2024, 08:57 Uhr
Beim Räumungsprojekt im Berner Oberland stand bis anhin vor allem die Explosionsgefahr im Fokus. Schadstoffe im Munitionsschrott waren seltener Thema. Jetzt stellt sich aber die Frage, wie das Räumungspersonal und die Umwelt davor geschützt werden können.
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Das Verteidigungsdepartement VBS will das Munitionslager Mitholz räumen, weil ungefähr 3000 Tonnen potenziell explosives Material im alten Depot begraben sind. Als das VBS 2018 erstmals von Risiken sprach, die vom Munitionsdepot Mitholz ausgehen würden, lag der Fokus noch auf der Explosionsgefahr. Mittlerweile kennen die Behörden den Munitionsschrott aber besser. Wie das SRF berichtet, sorgt sich das VBS wegen der Schadstoffe um die Umwelt und um die Gesundheit des Räumungspersonals.

Quecksilber, Zink, Antimon

Der Projektleiter der Räumung des alten Munitionslagers, Adrian Goetschi, erklärt die Herausforderungen für die Arbeiter und Arbeiterinnen. «Schwermetalle wie Quecksilber, Zink, Antimon, Sprengstoffe sind im Staub und überall. Wenn in diesen Bereichen gearbeitet wird, braucht das entsprechende Sicherheits- und Schutzmassnahmen für das eingesetzte Personal.» Aber auch die Frage nach dem Umweltschutz stelle sich, denn die Schadstoffe könnten in die Luft und den Boden gelangen.

Um möglichst keine Risiken einzugehen, arbeite das VBS auch mit der Sondermülldeponie Kölliken zusammen, welche Erfahrung mit Schadstoffen habe. Die Räumungsstelle werde zum Schutz vor der Witterung überdeckt, voraussichtlich werde mit Über- oder Unterdruck gearbeitet, um allfällige Umweltbelastungen in der Räumungsstelle zurückzuhalten.

Munition in gutem Zustand

Zwischen Oktober 2022 und Ende März 2024 hat der Bund sogenannte Sondiergrabungen im Bahnstollen des ehemaligen Munitionslagers bei Mitholz im Berner Oberland durchgeführt. Untersucht wurde knapp ein Viertel des Bahnstollens, in zwei grossen Grabungen wurden rund 30 Tonnen Munition geborgen. Die gefundenen Munitionsstücke und die vorhandenen Zünder seien grösstenteils in einem guten Sicherheitszustand, schrieb das VBS letzte Woche.

Das VBS zieht nun die Erstellung der Anlage für die Behandlung des belasteten Aushubmaterials um mehrere Jahre vor. Insgesamt werde dies das Projekt nicht verzögern.

veröffentlicht: 30. April 2024 08:57
aktualisiert: 30. April 2024 08:57
Quelle: BärnToday

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