Altes Vorurteil

Sind Grümpeli gar nicht so gefährlich, wie man denkt?

02.07.2023, 16:13 Uhr
· Online seit 28.06.2023, 05:50 Uhr
Die Grümpelisaison wurde angepfiffen und die ersten haben bereits stattgefunden. Dieses Wochenende wird beispielsweise in Schüpfen und Koppigen gekickt. Der Ruf, dass man sich dabei verletzt, eilt den Plausch-Turnieren voraus. Aber stimmt das wirklich?
Elija Eberle
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Fussball, Spass, Verletzungen und Alkohol. All das sind Dinge, welche oft mit den Fussballgrümpeli in Verbindung gebracht werden.

Jedes Jahr gibt es in der Schweiz rund 45'000 Fussballunfälle, davon werden aber nur 3000 an den Grümpeliturnieren verursacht. Eine Zahl, die tiefer ist als erwartet.

Altes Vorurteil

Die Plausch-Turniere sind bekannt dafür, viele Verletzungen zu verursachen. Es sei der Ort, an dem Nicht-Fussballer spielen und die sogenannten «Hacker» zu unkontrolliert in den Zweikampf gehen. Vor knapp 15 Jahren war das auch noch der Fall, im Schnitt mussten von tausend Teilnehmern etwa 17 Personen die Turniere verletzt verlassen.

Eine Zahl, welche der schweizerischen Unfallversicherung Suva aufgefallen ist. Das Risiko wurde erkannt und es wurde gehandelt.

Seitdem werden Grümpeli, welche von der Suva unterstützt werden, nur noch von gelernten Schiedsrichtern gepfiffen und es wurden Fairplay-Regeln eingeführt.

Durch das Handeln der Suva konnte die Zahl der Verletzten auf 3,5 Personen pro 1000 Teilnehmer reduziert werden. Den Ruf werden die Grümpeli aber trotzdem nicht los.

Dinge haben sich geändert

Die Gründe dafür sind unterschiedlich: «Über einen Unfall, der bei einem Grümpelturnier passiert ist, wird einfach viel mehr gesprochen», sagt Raphael Ammann von der Suva. Früher gab es oft keine ausgebildeten oder gar keine Schiedsrichter, es gab keine Schienbeinschonerpflicht und die Spielerinnen und Spieler seien oft sehr verbissen gewesen.

Heute sei dies anders, «die Einstellung auf dem Feld hat sich verändert», sagt Ammann. Die Spieler wissen heute, dass auch sie ihren gewissen Anteil zu einem fairen Spiel beitragen müssen. Natürlich gebe es immer noch Verletzungen, das gehöre zu jedem Sport. Aber die Suva sei froh, dass es nicht mehr so viele Unfälle gebe wie noch vor 15 Jahren.

Und wenn der Alkoholkonsum etwas geringer wird, dann könnten wohl noch mehr Verletzungen verhindert werden.

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veröffentlicht: 28. Juni 2023 05:50
aktualisiert: 2. Juli 2023 16:13
Quelle: FM1Today

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