Mit neuem Namen

UPD und das PZ Münsingen prüfen Zusammenschluss – Stellenabbau ist nicht geplant

22.02.2023, 14:44 Uhr
· Online seit 22.02.2023, 10:32 Uhr
Die Universitären Psychiatrischen Dienste Bern und das Psychiatriezentrum Münsingen prüfen einen Zusammenschluss. Am Mittwochvormittag haben die beiden Institutionen an einer Medienkonferenz darüber informiert.
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Das Psychiatriezentrum Münsingen (PZM) und die Universitären Psychiatrischen Dienste Bern (UPD) wollen zusammenspannen. Die Verwaltungsräte haben eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Die beiden Institutionen gehören zu den grössten Psychiatrieeinrichtungen des Landes. In den nächsten Monaten wollen sie einen Zusammenschluss unter einem neuen Namen prüfen, wie das PZM und die UPD am Mittwoch mitteilten. Ende Jahr wollen die beiden Institutionen entscheiden, ob sie dem Regierungsrat einen Zusammenschluss beantragen wollen.

Quelle: BärnToday / Warner Nattiel

Mit dem Zusammenschluss soll eine «qualitativ hochstehende, integrierte psychiatrische Versorgung im Kanton Bern und in angrenzenden Regionen sichergestellt und gestärkt werden», teilten die Institutionen am Mittwoch mit.

Steigender Bedarf an psychiatrischen Leistungen

Fachkräftemangel, Kapazitätsengpässe, Belastung des Personals und nicht kostendeckende Tarife und Infrastrukturfinanzierungen stellten die Psychiatrieinstitutionen vor grosse Herausforderungen, heisst es bei den beiden Kliniken. Dazu komme ein steigender Bedarf an psychiatrischen Leistungen, auch weil die Bevölkerung immer älter werde.

Quelle: BärnToday / Warner Nattiel

Im Kanton Bern sorgten psychiatrische Einrichtungen jüngst für Negativschlagzeilen, weil sie wegen Fachkräftemangels vermehrt auf Zwangsmassnahmen zurückgreifen mussten. Auch Betten mussten wegen Personalmangels vorübergehend geschlossen werden. Dazu kamen Vorwürfe, dass verschwörungstheoretische Therapieansätze in Teilen des Personals die Runde machten.

Kein Stellenabbau geplant

Für die Prüfung eines Zusammenschlusses zwischen den Universitären psychiatrischen Diensten (UPD) und dem Psychiatriezentrum Münsingen (PZM) war der Fachkräftemangel ein wesentlicher Punkt. Dabei stehe nicht nur der Fachkräftemangel in der Gesundheitsbranche im Fokus.

Das sagte Oliver Grossen, Vorsitzender der Geschäftsleitung der UPD, anlässlich der gemeinsamen Medienkonferenz. Mit einem Zusammenschluss erhoffen sich die beiden Gesundheitsinstitutionen auf dem Arbeitsmarkt attraktiver zu werden. Weiter fehlen auch Fachkräfte in anderen Bereichen, wie zum Beispiel der Informatik.

Das führe dazu, dass aktuell beim PZM rund 40 Betten nicht bedient werden können, fügte Ivo Spicher, Direktor des PZM, an. Mit dem Zusammenschluss soll die Wirtschaftlichkeit gesteigert werden. Dafür sei aber kein Stellenabbau geplant, wurde von den beiden Institutionen mehrfach bekräftigt. Es gehe um eine mittel- bis langfristige Perspektive sich zu positionieren.

(sda/dak)

Hier kannst du den Liveticker nachlesen:

veröffentlicht: 22. Februar 2023 10:32
aktualisiert: 22. Februar 2023 14:44
Quelle: BärnToday

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