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Am Ende des Lebenszyklus: Ka-We-De-Sanierung wird massiv teurer

Kredit wird erhöht

Am Ende des Lebenszyklus: Ka-We-De-Sanierung wird massiv teurer

03.11.2022, 16:52 Uhr
· Online seit 03.11.2022, 07:29 Uhr
Im Zuge der umfassenden Sanierung der Sport- und Freizeitanlage Ka-We-De hat sich herausgestellt, dass sich die Anlage in einem deutlich schlechteren Zustand befindet als bisher angenommen. Sportamt-Leiter Christian Bigler und Stadtpräsident Alec von Graffenried äussern sich zum teuren Umbauprojekt.
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Die Kunsteisbahn Wellenbad Dählhölzli, kurz Ka-We-De, wurde zuletzt vor fast 40 Jahren renoviert, wie die Stadt Bern in einer Mitteilung schreibt. Wegen «wesentlichen baulichen und betrieblichen Mängeln» muss die Anlage umfassend saniert werden. 2018 wurde vom Stadtrat im Zuge dessen ein Projektierungskredit von 3,6 Millionen Franken genehmigt. Damals wurden Investitionskosten in der Höhe von 28 bis 36 Millionen Franken veranschlagt. Nun hat sich gezeigt, dass der Zustand der Anlage «weit schlechter als bei der Zustandsüberprüfung vor rund zehn Jahren» ist.

Wie sich herausgestellt hat, muss neu von Investitionskosten zwischen 39 bis 47 Millionen Franken ausgegangen werden. Wie es in der Mitteilung weiter heisst, reicht der bisherige Projektierungskredit nicht mehr. Der Gemeinderat beantragt beim Stadtrat eine Erhöhung des Kredits um zwei Millionen Franken, womit er sich auf 5,6 Millionen Franken belaufen würde.

Ka-We-De am Ende des Lebenszyklus

Um den Zustand der Eisanlage in der Ka-We-De stehe es so schlecht, dass sie nicht weitere sieben Jahre ohne Sanierungen betrieben werden könne. Die Anlage sei am Ende ihres Lebenszyklus angekommen, meint Christian Bigler, Leiter des Sportamts Bern. «Die Ka-We-De-Anlage hat, wie jede Sportanlage der Stadt Bern, eine immense Bedeutung und ist nicht aus der Stadt wegzudenken.» Als Leiter des Sportamts sei er daher überzeugt, dass es wichtig sei, die Anlage zu sanieren – «auch, wenn es teurer wird als erwartet.»

Die Sanierung soll nun vor dem Neubau des Hallenbads und der Eisbahn Weyermannshaus umgesetzt werden. Das habe den Vorteil, dass dadurch der Eisbetrieb konstant sichergestellt werden könne, so Stadtpräsident Alec von Graffenried. «Wenn später die Anlage Weyermannshaus: saniert wird, kann die Ka-We-De-Eisbahn als Übergangslösung benutzt werden.»

Beide Eisbahnen gleichzeitig zu sanieren, wäre gemäss Sportamt-Leiter Christian Bigler nicht möglich gewesen, «da sonst beide Anlagen gleichzeitig ausfallen würden.» So soll im Ka-We-De auch zukünftig weiterhin Nachwuchs-Eishockey und Eislaufen betrieben werden. Die Aktiven-Teams wechseln ins Weyermannshaus.

Sanierungen sollen Energieverbrauch der Anlagen optimieren

Warum will die Stadt Bern die Sanierung der über 100-jährigen Ka-We-De-Anlage überhaupt in Angriff nehmen? Es sei selbstverständlich, ältere Infrastrukturen zu pflegen, so Stadtpräsident von Graffenried. «Erneuerung ist eine der wichtigsten Aufgaben, die wir angehen müssen. Kommende Generationen sollen nicht nachholen müssen, was wir versäumen.» Schliesslich mache das Alter der Anlage auch ihren Charme aus. «Das Ka-We-De hat einen grossen Fanclub. Daher war es gar keine Diskussion, dass man es nicht weiterführt.»

Die hohen Kosten seien insbesondere auch mit dem hohen technischen Anspruch der Anlage zu begründen. Schliesslich dient das Ka-We-De im Sommer auch als Badeanlage. «Die Natur-Anlage KaWeDe muss möglichst schön bereit gestellt werden.» Der Energieverbrauch solle dabei auf das technisch mögliche reduziert werden. «Auch bei der Anlage Weihermannshaus muss das Eislaufen und das Hallenbad energietechnisch möglichst sinnvoll aufeinander abgestimmt werden», erklärt der Stadtpräsident.

Über die Baukredite sollen die Stimmberechtigten der Stadt Bern voraussichtlich 2024 abstimmen.

(pd/raw/lae)

veröffentlicht: 3. November 2022 07:29
aktualisiert: 3. November 2022 16:52
Quelle: BärnToday

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