Bern sucht neuen Pächter für Landwirtschaftsbetrieb

«Wir wollen die Chance für eine Neuausrichtung ergreifen und ein cooles Projekt umsetzen», sagt der Berner Finanzdirektor Michael Aebersold erfreut über die Ausschreibung. Der aktuelle Pächter, der bald pensioniert wird, verkauft vom Betrieb mit einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von fast 26 Hektaren aktuell hauptsächlich Heu und hat 25 Hühner.

Ackerbau und Tiere sind gewünscht

Möglich wäre für die Zukunft aber vieles, so wäre ein Milchraum «direkt benutzbar», wie die Stadt Bern in den Ausschreibungsunterlagen schreibt. Der Schweinestall wird aber aktuell an die Kindertagesstätten Murifeld vermietet und zu einer Waldkita umfunktioniert. Gemäss Ausschreibung seien «vielseitige Formen des Ackerbaus erwünscht» und eine «tiergerechte Haltung für die zur Parkanlage passenden Nutztiere anzustreben».

Nur etwas ist klar: «Es soll sicher bio sein», so Aebersold. Im Zentrum der Stadt Bern einen Bauernhof zu betreiben, sei aber eine Herausforderung, besonders mit den verschiedenen Ansprüchen: Eine öffentliche Nutzung soll ermöglicht werden und der Betrieb auch ein Lernort sein. Und Aebersold betont: «Der Betrieb muss selbsttragend sein und auch Investitionen selbst übernehmen können. Es ist kein Betrieb, der durch die Stadt subventioniert wird.»

Zusammenarbeit mit verschiedenen Parteien

Wen stellt man sich denn da vor? «Wir suchen innovative Menschen, die den Betrieb landwirtschaftlich betreuen können und auch bereit sind, mit Akteuren vor Ort zusammenzuarbeiten», erklärt der Finanzdirektor. Dazu gehören etwa Stadtgrün Bern, für welchen der Landwirtschaftsbetrieb verschiedene Leistungen erbringt, und die kleine Orangerie, welche als Parkcafé Elfenau genutzt wird. Mit der IG Elfenau wird auch das Quartier in den Prozess miteinbezogen.

Der Pachtantritt ist auf Januar 2025 angesetzt. Bis Oktober 2023 sollen drei bis vier Personen oder Teams für eine Endrunde ausgewählt werden. Wer sich für diese Endrunde qualifiziert, verpflichtet sich aber bereits, ein Pachtverhältnis mit Immobilien Bern einzugehen. Wer schlussendlich leer ausgeht, erhält trotzdem eine Entschädigung von 4000 Franken, wie den Unterlagen zu entnehmen ist.

(dak/pd)